Erich Urbanner

20. Jänner 2011, 16:57

Die Einladung, zum ORF-Jubiläumsprojekt "Panoptikum" einen kompositorischen Beitrag für Orchester von zirka 40 Sekunden zu liefern, ist eine äußerst kuriose Sache, da nicht abschätzbar ist, wie eine derartige Kurzgestalt im Umfeld vieler anderer Beiträge zur Geltung kommen kann.

Sehr bald aber fand ich an dieser Herausforderung Gefallen, über die Idee des Fragments hinaus klare, präzise Aussageformen zu setzen, die vor allem durch rhythmisch-motorische Inhalte geprägt sind, wie auch im Gegensatz dazu lyrisch-melodische Phrasen zu ihrem Recht kommen sollen. Weitere Überlegungen führten dahin, Formen dieser Kürze wegen der Zeitbegrenzung auf die Medienlandschaft zu beziehen, etwa als Musik-Vorspann (Signation) zu Filmen oder Sendungen.

In meinem Orchesterwerk "Multiphonie (1998/99) fand ich eine geeignete Stelle, die meinen Vorstellungen entsprach, und ich habe sie - mit einigen Straffungen - in diesem Sinne benützt.