Umstellungen auch im Gehirn

04. Die hormonellen Ursachen für die Menopause

In der Phase des Klimakteriums kommt es zu Funktionsveränderungen der Eierstöcke. Das Keimgewebe der Eierstöcke verbraucht sich während der fruchtbaren Jahre weitgehend. Nach der Menopause enthalten die Eierstöcke nur noch etwa ein Prozent der zum Zeitpunkt der Geburt vorhandenen Eifollikel.

Da der Vorrat an Eizellen in den Eierstöcken zu Ende geht und das hormonproduzierende Gewebe langsam verkümmert, versiegt die Östrogenbildung zunehmend.

Gleichzeitig finden auch Veränderungen im Hypothalamus und in der Hirnanhangsdrüse statt. Als Reaktion auf die abnehmende Östrogenbildung schüttet die Hypophyse vermehrt Gonadotropine, vor allem FSH aus.

Im Klimakterium finden also zahlreiche hormonelle Umstellungen im Körper einer Frau statt und es kann viele Jahre dauern, bis sich ein neues Gleichgewicht eingestellt hat. Außerdem kann es bei manchen Frauen auch zu einer Funktionssteigerung der Schilddrüse und der Nebennierenrinde kommen. Die dort produzierten Hormone haben ebenfalls weitreichende Wirkungen.

Viele Bereiche des Körpers verändern sich
Im Laufe der Wechseljahre verändern sich vor allem jene Organe, die durch Östrogen beeinflusst werden. Es kommt also an der Gebärmutter, der Vagina, der Vulva und den Brustdrüsen zu Rückbildungsprozessen.

Außerdem können zahlreiche vegetative Veränderungen auftreten, die die typischen klimakterischen Beschwerden wie Hitzewallungen, Schweißausbrüche, Nervosität, Schlafstörungen, Herzrasen etc. bedingen.

Die häufigsten Symptome im Klimakterium
Folgende Beschwerden werden häufig angegeben: Hitzewallungen, Schweißausbrüche, Herzklopfen, Scheidentrockenheit, Schlafstörungen, Inkontinenz (unwillkürlicher Harnabgang), Gelenksschmerzen, Schwankungen des sexuellen Verlangens, Konzentrationsstörungen, Reizbarkeit und depressive Verstimmungen.

Aber nicht alle Frauen haben im Wechsel Beschwerden: Ein Drittel der Frauen leidet unter stärkeren Beschwerden, ein Drittel spürt nur leichte Anzeichen des Wechsels und ein Drittel der Frauen bleibt völlig beschwerdefrei.

Gesundheitsrisiken nach der Menopause
Das Nachlassen der Östrogenproduktion kann zu Osteoporose (Knochenschwund) führen. Die vom Körper einer Frau selbst produzierten Östrogene haben auch eine Schutzfunktion auf die Blutgefäße. Nach der Menopause steigt das Risiko der Atherosklerose-Entstehung und die damit verbundenen Erkrankungen (z.B. Herzinfarkt, Schlaganfall) nehmen zu.

Und nicht zuletzt wirkt sich die veränderte Hormonsituation auf Schleimhäute, Haut, Haare und die Figur aus.

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