Live@RKH: Bauchklang
Wie kann man solche Klänge ohne Instrumente erzeugen? Mit virtuoser Stimmbeherrschung, Mouth Percussion und Human Beatboxing schaffen Bauchklang einen Sound, dessen Klangspektrum und Massivität beeindrucken.
21. August 2018, 21:46
Viele heimische Künstler/innen, Bands und Interpret/innen sind "weltberühmt in Österreich". Dagegen gibt es höchstens etwas zu sagen, wenn diese Vorstufe zu tatsächlichem internationalen Erfolg als ewiges Faulbett vorauseilender Entschuldigungen dient, warum eine Karriere auch jenseits der Grenzen nicht denk-, schaff- und machbar wäre.
Diese tödliche Falle für eine stringente künstlerische Entwicklung haben Bauchklang immer elegant links liegen gelassen - ihren Namen kennt man heute in Paris, Hamburg oder Bombay ebenso wie in Wien, Bregenz oder Sankt Pölten. Eben dort, in Sankt Pölten, liegt der Ausgangspunkt eines der innovativsten und aufregendsten Pop-Projekte der letzten Jahre. 1996 formierte sich der Urkern der Gruppe Bauchklang im Zug einer gemeinsamen Musical-Produktion ("Jesus Christ Superstar").
Im Lauf der Jahre erfanden die fünf Vokalisten Andi Fraenzl, Alex Böck, Gerald Huber, Christian Birawsky und Philipp Sageder das Genre A-Cappella - lange abgetan als ironisch-beschauliche Populärkultur-Spielform à la Comedian Harmonists - praktisch neu und übersetzten es ins dritte Jahrtausend. Bauchklang entwickelten einen Gesamtsound, der in seiner Wucht und Komplexität für das Publikum kaum fassbar ist. Und umso mehr beeindruckt.
Bauchklang verbinden und verdichten Dub, Reggae, HipHop, Drum’n’Bass und World Music zu facettenreichen, komplexen Klangbildern, grooveorientiert, dicht gewebt und zugleich sphärisch. Spätestens 2001 mit ihrem Auftritt in Frankreich am Festival Transmusical in Rennes wurde das Interesse der Medien auch europaweit geweckt. Es folgten renommierte Festivals und ausgewählte Clubs in Dänemark, Belgien, Holland, Deutschland, Schweiz, Frankreich und Österreich.
2001 wurden Bauchklang mit zwei "Amadeus Awards" als bester FM4 Alternative Act 2001 und für ihr Debutalbum "Jamzero" ausgezeichnet. Ihr Erfolg hat das Quintett letztendlich bis nach Übersee gebracht, wo es u.a. beim Jazzfest in Montreal oder im Blue Frog Club in Mumbai/Bombay mit Begeisterungsstürmen aufgenommen wurde. Die letzten zwei Jahre arbeiteten Bauchklang an ihrem dritten Tonträger, der im Herbst 2008 auf den Markt kommen soll. Wie er klingt ließ sich beim ersten Bauchklang-Auftritt im RadioKulturhaus überprüfen.
Text: Walter Gröbchen
Eine Veranstaltung in Kooperation mit "Der Standard", "The Gap", goTV, FM4, Ö1 und UPC. Powered by Ottakringer und Raiffeisen Club.
Live@RKH: Bauchklang
Dienstag, 16. September 2008
19:30 Uhr
Großer Sendesaal
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