Werner Schwabs "Die Präsidentinnen" in St. Pölten

8. April 2017, 21:58

Mit dem Stück "Die Präsidentinnen" schrieb Werner Schwab 1990 einen bitterbösen Text über das Scheitern von Menschen in diesem Land. Bei seiner Uraufführung noch ein Skandal, zählt das meistgespielte Werk des 1993 verstorbenen Autors mittlerweile zu den modernen österreichischen Klassikern.

Zwei der drei Frauenrollen werden im Landestheater Niederösterreich von den Publikumslieblingen Brigitte Neumeister und Dolores Schmidinger verkörpert, und somit ist ein Publikumserfolg garantiert. Am Samstagabend konnten sich davon einige Ö1 Clubmitglieder bei einem Club-Exklusiv überzeugen.

Ein Haus mit Geschichte(n)

Noch vor der Vorstellung durften die Ö1 Clubmitglieder einen exklusiven Blick hinter die Kulissen des St. Pöltener Landestheaters werfen. Intendantin Isabella Suppanz übernahm persönlich die Führung durch das seit 1830 bestehende Haus am Rathausplatz.

Die Clubmitglieder beobachteten interessiert die Vorbereitungen auf der Bühne während Lichttechnik und Regie noch probten, und erführen dabei Wissenswertes über die Geschichte des Hauses. Für Ö1 wurden auch die Türen zur Requisite geöffnet, wo vom Skelett bis zum Blumenstrauß alles zu finden ist. Die Kostüme werden im Landestheater in der hauseigenen Schneiderei entweder selbst gefertigt oder dem riesigen Fundus entnommen.

Das Landestheater Niederösterreich - ehemals St. Pöltner Stadttheater - verfügt über zwei Spielstätten, dem großen Saal und die Werkstatt. Beide erfreuen sich laut Intendantin Suppanz einer hohen Auslastung von über 90 Prozent. Bei den jährlichen neun Eigenproduktionen von zeitgenössischer Dramatik bis zu deutschen Klassikern bietet das Theater ein umfassendes Angebot, das nicht nur von den Niederösterreichern gerne genutzt wird.

"Meet the artist" im Theatercafe

Nach der interessanten Führung durch die Innenwelt des Landesheaters konnten die Ö1 Clubmitglieder "Die Präsidentinnen" auf der Bühne erleben.

Die drei gescheiterten Frauen Erna, Grete und das Mariedl - bravourös gespielt von Cornelia Köndgen, der Lebensgefährtin von Ludwig Hirsch - sitzen während der Übertragung einer Papstmesse vor dem Fernseher und unterhalten sich über Gott und die Welt. Während sie ihre Geschichten und Träume erzählen, wird zunehmend die Unerträglichkeit ihrer Lebenssituationen deutlich, und der harmlose Fernsehabend endet in einer Katastrophe.

Nach der Vorstellung wurden die Clubmitglieder in das hauseigene Theatercafe zu einem Empfang geladen. Neben den Schauspielerinnen Brigitte Neumeister und Cornelia Köndgen standen auch die Intendantin, Isabella Suppanz und der Dramaturg, Rupert Klima für Gespräche zur Verfügung.