Das war die Ö1 Filmnacht

8. April 2017, 21:58

100 Jahre alt, aber innerlich ganz jung und zeitgemäß, präsentiert sich eine Institution, für die Kaiser Franz Joseph am 20. Juni 1909 den Grundstein legte: das Technische Museum in Wien. 22.000 Quadratmeter bieten heute Raum für "Natur und Erkenntnis", für "LOK.Erlebnis" und "Schwerindustrie", für "medien.welten" und "Musikinstrumente", für "Energie" und "Verkehr". Ein überaus lebendiger Raum, in dem die Besucherinnen und Besucher aller Altersgruppen die Möglichkeit erhalten, Themen unter anderem aus Physik, Technik, Astronomie und Natur auf sinnliche, experimentelle, sowie anschauliche Weise zu erfahren.

Seit seiner Gründung vor 100 Jahren als "Museum für Industrie und Gewerbe" hat sich nicht nur die Technik in ihrer Entwicklungsgeschwindigkeit beinahe selbst überholt und ist hochkomplex geworden, sondern hat sich auch im Verständnis und in der Ausprägung der Institution Museum viel verändert. Sie entwickelte sich von einer elitären, in sich abgeschlossenen Einrichtung zu einem offenen Forum für Bildung und Freizeitgestaltung, im ständigen, dynamischen Dialog mit Besuchern und Besucherinnen.

Museumsmarathon im Juni
Seit 13. März 2009 rückt die Jubiläumsausstellung "Quergeblickt" in "100+1 Tagen" das Museum selbst mit seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in den Mittelpunkt und lädt zum Abschluss zu einem spektakulären 100-Stunden Fest: Seit 17. Juni und noch bis 21. Juni 2009 öffnet das Technische Museum seine Tore rund um die Uhr und bietet ein Programm zwischen noblem Fest und verrückter Performance.

Mit einem Festakt wurde dieser Museumsmarathon eröffnet. Donnerstag und Freitag standen, bzw. stehen ganz im Zeichen von Schulgruppen, die ein abwechslungsreiches Programm, das über das reguläre Angebot weit hinausgeht, besuchen können.

Auch die traditionellen Familientage Samstag und Sonntag sorgen für spannende Unterhaltung und widmen sich den Themen "Technik und Sicherheit". So kann man etwa hautnah die Bergungsaktion eines Notarzthubschraubers miterleben. 50 edle Oldtimer fahren am Samstagnachmittag vom Schloss Schönbrunn zum Technischen Museum, um den offiziellen Festakt anlässlich des 100-Jahr-Jubiläums der Grundsteinlegung einzuleiten.

Die Nächte um die Ohren schlagen

Wem die Angebote tagsüber noch nicht reichten, konnte sich hier auch die Nächte um die Ohren schlagen: Von 18:00 Uhr bis 9:00 Uhr Früh wurde das Haus abseits von Museumstraditionen bespielt und jede Nacht unter ein eigenes Motto gestellt.

"Jugend, flippig, modern" hieß es in der ersten Nacht, in der speziell die Jugendszene Spaß an Technik finden soll. Sie war eingeladen, sich in Graffiti-Kunst auszutoben, Laser-Glückwünsche an die Fassade zu schreiben, bei einer Performance des Künstlers Oliver Hangl dabei zu sein und bei einem Clubbing mit DJ und Musik "abzuhängen".

"Kultur, chillig, intellektuell" war das Nachtprogramm von Donnerstag auf Freitag überschrieben. Zu sehen war die interaktive Ausstellung zwischen Wissenschaft und Kunst "Tweak Show" der Gruppe De Spullenmannen aus Holland, die Präsentation der einzigartigen fliegenden Heliumqualle "Airjelly" von "Festo", eine Führung und Lesung in der Astronomie-Abteilung, die Leseperformance "Der Flug des Ikarus" und die Ö1 Filmnacht.

Klassiker der Leinwand

Ö1 und das Filmmagazin "ray" haben die Nacht von Donnerstag auf Freitag zu einer spannenden Filmnacht mit Kinohighlights zum Thema Technik, Wissenschaft und Zukunft gemacht.

Auf dem Programm standen folgende Filme:

"Metropolis" ist einer der bekanntesten Science-Fiction-Filme der Filmgeschichte aus dem Jahr 1927 von Kultregisseur Fritz Lang.

"Modern Times" von und mit Charles Chaplin aus dem Jahr 1933, ist mit seiner Themenstellung Arbeitslosigkeit und Sinnentleerung der Arbeit noch immer und jetzt gerade wieder hochaktuell.

"Dr. Strangelove / Dr. Seltsam oder wie ich lernte die Bombe zu lieben" aus dem Jahr 1964 ist ein satirischer Film zur atomaren Weltvernichtung von Stanley Kubrick mit dem großatigen Peter Sellars.

In "Playtime - Tatis herrliche Zeiten" aus dem Jahr 1967 findet die Modernismuskritik des französisch-italienischen Regisseurs und Schauspielers Jacques Tati ihren Höhepunkt.

"Blade Runner" von Ridley Scott aus dem Jahr 1982 ist ein Kultfilm des Science-Fiction Genres, der die Literaturvorlage "Träumen Androiden von elektrischen Schafen" erst berühmt machte.

"28 Weeks later" aus dem Jahr 2007 ist die Fortsetzung von Danny Boyles Film "28 Days later" - ein Horrorfilm, finster, bitter und böse. Regie führte Juan Carlos Fresnadillo.

Alle Filme wurde alle in 35 mm gezeigt.

Zum Entspannen zwischendurch

Zwischen den Filmen konnten sich alle Cinephilen in der Relaxzone in der 100 Stunden Lounge Kraft schöpfen für den nächsten Film. Zwischen 5:00 und 9:00 wurde zur Stärkung Frühstück serviert.

Und zum Schluss...

"Familien, lustig, abenteuerlich" machte die Nacht von Freitag auf Samstag zum Tag und hatte sich an die Hauptbesuchergruppe des Technischen Museums, die Familien gewandt. Spiele aller Art, Rätselrallyes, Workshops und vieles mehr sorgten dafür, dass garantiert niemanden der Schlaf überkommen konnte und wenn doch, so wurde das Museum zum Hotel, um zu übernachten.

"Guter Geschmack, kulinarisch, delikat" regierte in der letzten Nacht. Sie ließ die aktuelle Sonderausstellung "Geschmackssache" noch einmal kurz vor ihrer Schließung hochleben und bot unter anderem Aktionen im Geschmackslabor, die Ö1 Genussschule mit Roman Steger und Tanz mit Swing und Walzer in den Morgen.