Neuer Zyklus "Sonntagsmatineen"
Mozarteum Orchester Salzburg
Das Mozarteum Orchester ist über die Grenzen Salzburgs hinaus für seine musikalische Qualität bekannt. In der Saison 2009/2010 gibt es für das Orchester eine Neuerung: vier zum Zyklus "Sonntagsmatinee" zusammengefasste Konzerte im Großen Festspielhaus.
8. April 2017, 21:58
Das Mozarteum Orchester Salzburg wird sein Konzert-Angebot in der kommenden Saison trotz Wirtschaftskrise erweitern. So wird das Orchester 2009/2010 gleich zwei Tourneen spielen, wie bei einem Pressegespräch bekanntgegeben wurde. In Salzburg ist neben insgesamt sieben Opernproduktionen im Landestheater und bei den Festspielen ein zusätzlicher Zyklus mit vier großen Sonntagsmatineen angesetzt.
Konzerte in China, Japan und USA
Das Mozarteum Orchester ist längst über die Grenzen Salzburgs hinaus für seine musikalische Qualität bekannt und genießt im In- und Ausland höchstes Ansehen. Im Juni 2009 hat das Orchester eine erfolgreiche Asientournee abgeschlossen, der Wiedereinladungen nach Peking und Tokio folgten.
Sieben Konzerte in Japan und China im Juni und neun Konzerte Ende Oktober in den USA stehen weiters auf dem Programm des Orchesters. Dazu kommen Einladungen in die Alte Oper Frankfurt, ins Gasteig sowie ins Prinzregententheater in München und ins Concertgebouw Amsterdam.
Bis auf wenige Ausnahmen wird Chefdirigent Ivor Bolton selbst am Pult stehen und nicht nur Mozart, Haydn und Beethoven dirigieren, sondern auch Schubert und Schumann und Schwertsik, der mit seiner Komposition "Herr K. entdeckt Amerika" auf der US-Tournee nicht fehlen wird.
Eröffnung mit Cerhas Schlagzeugkonzert
Zu Hause gibt es vier neue, zum Zyklus "Sonntagsmatinee" zusammengefasste Konzerte im Großen Festspielhaus. "Es wäre illusionär zu erwarten, dass wir im ersten Jahr schon ausverkauft sein könnten", so Geschäftsführer Stefan Rosu. "Aber in zwei, drei Jahren erwarten wir uns eine Auslastung von 85 bis 90 Prozent." Das Mozarteum Orchester veranstaltet diesen neuen Sonntagszyklus ebenso auf eigene Rechnung wie die traditionsreichen Donnerstagkonzerte im Großen Saal der Stiftung Mozarteum.
Eröffnet werden die Sonntagsmatineen am 4. Oktober 2009 mit einer Welturaufführung: Der Percussion-Star Martin Grubinger lässt das Schlagzeugkonzert des österreichischen Komponisten Friedrich Cerha erstmalig erklingen. Das Werk verlangt einen gigantischen Schlagzeugapparat, der - auf drei Positionen verteilt - die gesamte Bühnenbreite einnimmt.
Außerdem steht Gustav Mahlers 5. Symphonie auf dem Programm. "Ich bin begeistert, dass wir mit dieser wunderbaren und sicherlich beliebtesten Symphonie Gustav Mahlers die neue Reihe der Sonntagsmatineen eröffnen", freut sich Chefdirigent Ivor Bolton, der dieses Konzert leiten wird.
Klassisches, Romantisches und Neues
In beiden Zyklen wird neben der Wiener Klassik auch das große romantische Repertoire wie Brahms, Ravel, Mahler und Schumann auf dem Programm stehen. Auch das 20. Jahrhundert ist mit Komponisten wie Charles Ives, Luciano Berio, John Adams, Friedrich Cerha und Igor Strawinsky zunehmend prominent vertreten. Das internationale Renommee des Mozarteum Orchesters Salzburg spiegelt sich auch in der Namensliste der Solisten wieder: Gautier Capucon, John Mark Ainsley, Martin Grubinger, Emanuel Ax, Stefan Vladar und Lars Vogt.
Insgesamt wir das Orchester in der Saison 2009/2010 rund 35 verschiedene Opern- und Konzertprogramme in 145 Auftritten bestreiten, darunter sieben für das Landestheater, sechs für die Festspiele, zehn in den Eigen-Veranstaltungen, sechs auf den Tourneen, vier für die Kulturvereinigung und zwei für die Mozartwoche.
Neue Leiterin ab 2010
Ab 2010 wird Vera von Hazebrouck die Geschicke des Mozarteum Orchesters leiten. Sie wird die Nachfolgerin von Stefan Rosu, der Ende dieses Jahres auf eigenen Wunsch ausscheidet.
Hazebrouck ist gebürtige Frankfurterin und wurde in Wien als Diplomingeneurin für Landwirtschaft und dann als Kulturmanagerin ausgebildet. Ihr Berufsleben führte sie vom Schleswig-Holstein Music Festival in Hamburg zu Daniel Barenboim als dessen persönliche Referentin, dann zur Deutschen Kammerphilharmonie nach Bremen, als Intendantin zu den Düsseldorfer Symphonikern und schließlich nach Berlin, wo sie als Direktorin der Staatskapelle an der Staatsoper tätig war.
Wie es Hazebrouck von der Landwirtschaft zur Kultur verschlagen hat, begründet sie so: "In beiden Fällen hat man es mit verrückten Hühnern zu tun."
In Salzburg will Hazebrouck vor allem das Tourneegeschäft ankurbeln, die zahlreichen vakanten Posten des 91 Musiker umfassenden Stellenplans besetzen und die Fesseln des Orchesters im alltäglichen Betrieb lockern.
Ö1 Club-Tipp
Das Mozarteum Orchester Salzburg gewährt Ö1 Club-Mitgliedern zehn Prozent Ermäßigung für die Donnerstagskonzerte und die Sonntagsmatineen.
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