Bau der umstrittenen Ostsee-Pipeline begonnen

8. April 2017, 21:58

EU abhängig von Importen

Im Jahr 2025, so rechnet die EU Kommission, wird Europa 629 Mrd. m² Gas benötigen, aber nur ein Fünftel davon selbst produzieren. Die Abhängigkeit von Importen steigt also. Nachdem Im Jänner 2009 wegen eines Gasstreits zwischen Russland und der Ukraine viele Europäer in kalten Wohnungen saßen, ist die EU ist daran interessiert, so viele verschiedene Lieferwege wie möglich aufzumachen.

Unabhängig von Ukraine

Vor zehn Jahren begann Russland mit ersten Studien für eine Pipeline durch die Ostsee, um die Ukraine als Transitland zu umgehen. Der russische Präsident Putin gewann den damaligen deutschen Kanzler Schröder für das Projekt, der auch nach seiner Politkarriere zum Cheflobbyisten für Nordstream wurde und das gigantische Projekt überraschend schnell gegen alle Widerstände voranbrachte. Ein Konsortium aus der russischen Gazprom, den deutschen Energieriesen EON Ruhrgas und BASF und der niederländischen Gasunie brachte 7,4 Milliarden Euro auf.

Umweltproteste in Deutschland

Umweltverträglichkeitsprüfungen in den Anrainerstaaten Russland, Finnland, Schweden, Dänemark und Deutschland wurden erledigt, nur in Deutschland muss eventuell die Trasse durch ein sensibles Küstengebiet noch verändert und unter dem Meeresboden geführt werden. Schon Ende 2011 soll das erste Gas vom russischen Wyborg ins deutsche Greifswald und von dort weiter in mehrere Europäische Länder fließen. Erst dann wird parallel die zweite Röhre gebaut, die Ende 2012 fertig sein soll. 1.220 km der Pipeline verlaufen im Meer, in Russland kommen 917 km auf dem Festland dazu und in Deutschland 850 km.