Auslagerung von 1.500 Mitarbeitern in Österreich

Siemens-Softwareentwickler zittern um Jobs

Durch die bevorstehende Ausgliederung der Siemens-Softwaresparte SIS in eine neue Tochtergesellschaft werden 4.200 der insgesamt 35.000 Mitarbeiter ihren Job verlieren, die meisten davon in Deutschland. In Österreich sind rund 1.500 Mitarbeiter betroffen - das Management spricht von Ausgliederung, der Betriebsrat befürchtet Kündigungen.

Morgenjournal, 08.04.2010

Auslagerung in Konzerntochter

Die Siemens-Softwaresparte SIS hat in Österreich rund 2.000 Mitarbeiter - laut den Plänen des Managements sollen 1.500 von ihnen in eine neue Tochtergesellschaft ausgegliedert werden, rund 500 sollen in den Siemens-Konzern integriert werden.

Konsequenzen unklar

Der SIS-Betriebsrat steht dieser Auslagerung skeptisch gegenüber: Bis heute sei nicht klar, welche Konsequenzen die Ausgliederung für die Mitarbeiter haben werde. SIS-Betriebsratschef Ataollah Samadani fordert vom Management daher ein Konzept, wie die geplante Tochtergesellschaft genau aussehen soll und was sie zu machen haben wird.

Forderungen der Belegschaftsvertretung

Der Betriebsrat befürchtet finanzielle Verschlechterungen bedingt durch die Ausgliederung und fordert deshalb ein fünfjähriges Rückkehrrecht für die ausgelagerten Beschäftigten. Zudem fürchtet Samadani einen Personalabbau quasi durch die Hintertür. Samadani verweist auf die Siemens-Handysparte, die 2005 an den taiwanesischen Konzern BenQ verkauft und bald darauf eingestellt wurde, tausende Mitarbeiter verloren damals ihren Job. Ein BenQ-Schicksal wolle man vermeiden, sagt Samadani, und stellt Kampfmaßnahmen in den Raum: 97 Prozent der SIS-Belegschaft hätten sich für einen Streik ausgesprochen, sollte das Management den Forderungen der Belegschaft nicht nachkommen.

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