Auslagerung von 1.500 Mitarbeitern in Österreich
Siemens-Softwareentwickler zittern um Jobs
Durch die bevorstehende Ausgliederung der Siemens-Softwaresparte SIS in eine neue Tochtergesellschaft werden 4.200 der insgesamt 35.000 Mitarbeiter ihren Job verlieren, die meisten davon in Deutschland. In Österreich sind rund 1.500 Mitarbeiter betroffen - das Management spricht von Ausgliederung, der Betriebsrat befürchtet Kündigungen.
8. April 2017, 21:58
Morgenjournal, 08.04.2010
Auslagerung in Konzerntochter
Die Siemens-Softwaresparte SIS hat in Österreich rund 2.000 Mitarbeiter - laut den Plänen des Managements sollen 1.500 von ihnen in eine neue Tochtergesellschaft ausgegliedert werden, rund 500 sollen in den Siemens-Konzern integriert werden.
Konsequenzen unklar
Der SIS-Betriebsrat steht dieser Auslagerung skeptisch gegenüber: Bis heute sei nicht klar, welche Konsequenzen die Ausgliederung für die Mitarbeiter haben werde. SIS-Betriebsratschef Ataollah Samadani fordert vom Management daher ein Konzept, wie die geplante Tochtergesellschaft genau aussehen soll und was sie zu machen haben wird.
Forderungen der Belegschaftsvertretung
Der Betriebsrat befürchtet finanzielle Verschlechterungen bedingt durch die Ausgliederung und fordert deshalb ein fünfjähriges Rückkehrrecht für die ausgelagerten Beschäftigten. Zudem fürchtet Samadani einen Personalabbau quasi durch die Hintertür. Samadani verweist auf die Siemens-Handysparte, die 2005 an den taiwanesischen Konzern BenQ verkauft und bald darauf eingestellt wurde, tausende Mitarbeiter verloren damals ihren Job. Ein BenQ-Schicksal wolle man vermeiden, sagt Samadani, und stellt Kampfmaßnahmen in den Raum: 97 Prozent der SIS-Belegschaft hätten sich für einen Streik ausgesprochen, sollte das Management den Forderungen der Belegschaft nicht nachkommen.
Softwareentwicklung als Sorgenkind
Bereits im Vorjahr wurden im Zuge der Siemens-Kündigungswelle bei SIS Österreich rund 600 Stellen gestrichen, Protestkundgebungen der Belegschaft waren die Folge. Die Siemens-Softwaresparte SIS mit ihren weltweit 35.000 Mitarbeitern ist schon seit längerem ein wirtschaftliches Sorgenkind des Konzerns. Im Vorjahr wollte man SIS an die Deutsche Telekom verkaufen, der Deal platzte jedoch. Deshalb soll SIS nun eben auf eigene Beine gestellt und in eine neue Tochtergesellschaft ausgelagert werden, dabei werden 4.200 Mitarbeiter weltweit abgebaut.
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