Europäischer Satellit misst Eisdicke

Klima-Forschung aus dem All

Wie stark schmilzt das Eis an den Polen? Welche Folgen hat ein steigender Meeresspiegel? Antworten auf diese Fragen sollen die Daten eines neuen Satelliten liefern: CryoSat soll mindestens drei Jahre lang systematisch das Eis der Polarregionen vermessen.

Räumlich und auf drei Zentimeter genau - ein detailreiches Bild der Eismassen zu Land und Wasser an den Polen soll der Satellit CryoSat liefern. Nicht nur die Fläche, auch die Dicke des Land- und Meereises will man kartieren - das sind wichtige Daten für die Klimaforschung, die Polargebiete spielen nämlich einerseits eine Rolle für das Erdklima, andererseits sind sie selbst vom Klimawandel stark betroffen.

Erwärmung in der Antarktis

Zig Forschungsgruppen werden auf die Daten warten - unter anderem Helmut Rott von der Universität Innsbruck; er forscht im nördlichen Bereich der Antarktis, südlich von Südamerika.

"In diesem Gebiet ist ein sehr starkes Signal der Erwärmung festzustellen", so Rott. "Dort haben sich im letzten Jahrzehnt 15.000 Quadratkilometer vom Schelfeis aufgelöst – das ist schwimmendes Eis, das 200 bis 300 Meter dick ist. Die Gletscher, die vom Gebirge der antarktischen Halbinsel herabströmen, haben sich beschleunigt. Mit CryoSat wollen wir das Einsinken dieser Gletscher sehr exakt messen."

Das Hauptinstrument des Satelliten, ein Höhenmess-Radar, das dreidimensional aus 700 Kilometern Höhe den Zustand der Eisschilde erfasst, funktioniert auch nachts und auch bei Bewölkung. Vor dem Start wurde dieses Radar getestet und kalibriert - und hier kam österreichisches Knowhow zum Zug: von der RUAG Space mit Sitz in Wien. Und auch nach dem Start ist bei CryoSat Österreichisches an Bord: nämlich die Thermoisolation.

Mindestens drei Jahre lang soll der Satellit der Europäischen Weltraumagentur Daten sammeln - nicht nur über jahreszeitliche Schwankungen, sondern über langfristige Trends, um Rückschlüsse auf den Klimawandel, auf seine Ursachen wie auf seine Folgen zu ermöglichen.

Die ersten Daten werden in einigen Monaten erwartet. "Wir sind daran interessiert, nicht nur Daten einer einzigen Aufnahme zu erhalten, sondern auch zeitliche Änderungen über mehrere Jahre", erklärt Rott.

Österreichisches Knowhow

Das Hauptinstrument des Satelliten, ein Höhenmess-Radar, das dreidimensional aus 700 Metern Höhe den Zustand der Eisschilde erfasst, funktioniert auch nachts und auch bei Bewölkung. Vor dem Start wurde dieses Radar getestet und kalibriert - und hier kam österreichisches Knowhow zum Zug: von der RUAG Space mit Sitz in Wien. Und auch nach dem Start ist bei CryoSat Österreichisches an Bord: nämlich die Thermoisolation.

Mindestens drei Jahre lang soll der Satellit der Europäischen Weltraumagentur Daten sammeln - nicht nur über jahreszeitliche Schwankungen, sondern über langfristige Trends, um Rückschlüsse auf den Klimawandel, auf seine Ursachen wie auf seine Folgen zu ermöglichen.

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