Harter Konkurrenzkampf mit niedrigen Preisen

AUA und flyniki rangeln um Passagiere

Die AUA und der Billigflieger flyniki liefern sich derzeit ein hartes Match um die Fluggäste. Die AUA hat ihre Strategie umgestellt und will die Billigflieger am Flughafen Wien direkt angreifen. flyniki hält mit einem Ausbau der Flotte dagegen. Den Kunden kann es recht sein, auf vielen Strecken sind die Tickets jetzt besonders günstig.

Mittagsjournal, 09.04.2010

Neue Flugzeuge, neue Strecken, niedrige Preise

"Simmering gegen Kapfenberg, das nenn' ich Brutalität" hat einst Helmut Qualtinger gemeint, aber auch das Duell AUA gegen Flyniki verspricht Härte. Erstmals bietet die AUA Tickets um 29 Euro an. Mit großen Flugzeugen will man pro Jahr eine Million Passagiere zusätzlich an Bord holen, den Billigfliegern auf ihren Strecken Konkurrenz machen. Doch bei fly niki mit dem großen Partner Air Berlin hält man dagegen. Neue Flugzeuge, neue Strecken, mehr Verbindungen. Auf vielen Strecken machen sich derzeit AUA und flyniki direkte Konkurrenz, Beispiele sind Frankfurt, Barcelona oder Innsbruck.

"Größte Charterumsätze, die's überhaupt gibt"

Aber auch im Osteuropageschäft, bisher eine Domäne der AUA, wollen die Billigflieger mitmischen und steuern nun auch Belgrad, Bukarest oder Sofia an. Der Strategiewechsel bei der AUA, ihre großen Maschinen verstärkt in den Liniendienst zu ziehen, hat auch zur Folge, dass das Chartergeschäft reduziert wurde. Das versucht die Konkurrenz zu nützen. Flyniki Chef Niki Lauda: freut sich über die "größten Charterumsätze, die's überhaupt gibt". Die AUa sei "zusammengeschrumpft", weil sie im Linienverkehr mit niedrigen Preisen attackieren wollten.

Griechenland-Krise ohne Wirkung?

Die Gefahr, dass das Chartergeschäft durch die Wirtschaftskrise gebremst werden könnte, sieht Lauda nicht, auch nicht das Problem, dass durch das enorme Budgetdefizit Griechenlands, einer der wichtigsten Charterdestinationen, der Tourismus dort derzeit einbricht. Das sei nicht sein Problem, weil der Großteil des Chartergeschäfts vorverkaufte Kontingente an Flügen seien. Diese Verträge seinen seit Monaten abgeschlossen, andere Destination würde darüber hinaus das Minus in Griechenland auffangen, war auch der Tenor bei einem Treffen mit Reiseveranstaltern gestern Abend.

Lauda "hoch motiviert"

Mit Air Berlin hat Lauda jedenfalls eine vertiefte Partnerschaft geschlossen, sollte die Expansion von flyniki scheitern, übernimmt Air Berlin auch die restlichen gut 50 Prozent an flyniki von Lauda. Deutet diese Konstruktion auf einen Rückzug Laudas hin? Schließlich Lauda darf aufgrund des Alterslimits für Piloten in der Luftfahrt nur noch wenige Jahre Jets fliegen. Laude weist das zurück: Er sei "hoch motiviert", und ihn habe stets die wirtschaftliche Seite an der Fliegerei interessiert. Der Kampf Lauda gegen AUA geht also wohl weiter.

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