Nach Beben in Westchina

1.000 Menschen nach Erdbeben geborgen

Nach dem verheerenden Erdbeben mit rund 600 Toten in Nordwestchina sind die Bergungsarbeiten voll angelaufen. Die Retter konnten in der chinesischen Provinz Qinghai mehr als 1.000 Menschen aus den Trümmern retten.

Mittagsjournal, 15.04.2010

Über 600 Tote

Mit einer massiven Hilfsaktion versucht China derzeit das Leid von 100.000 Betroffenen im Erdbebengebiet der Provinz Quinghai zu lindern. 675 Menschen sind bisher an den Folgen der Naturkatastrophe im Westen Chinas gestorben, rund 90 Prozent der Häuser sind in den am schlimmsten betroffenen Regionen eingestürzt, so die neuesten Zahlen aus China. Bei eisiger Kälte warten mehr als 9.000 Verletzte verzweifelt auf Hilfe.

Morgenjournal, 15.4.2010

Über 1.000 gerettet

Das Erdbebengebiet im tibetischen Hochland ist schon normalerweise schwer zugänglich. Rasch Hilfe in die betroffenen Gebiete zu bringen ist jetzt eine logistische Herausforderung. China hat 5.000 Soldaten und medizinische Helfer in die abgelegene Region entsandt. 2.000 sind schon Vorort, Bergungsgeräte gibt es aber noch keine, mit bloßen Händen versuchen die Menschen ihre Angehörigen aus den Trümmern der eingestürzten Häuser zu befreien. Bisher konnten 1.045 Menschen aus den Trümmern geborgen werden.

Eisige Kälte

Der Fokus der Rettungsaktion liegt derzeit auf 11 eingestürzten Schulen. Unter den Trümmern werden immer noch Dutzende Schüler vermisst, bisher wurden die Leichen von 66 Schülern und Lehrern gefunden. Insgesamt gelten noch über 300 Menschen als vermisst. Die Zeit ist knapp, denn die Temperaturen fallen in der Nacht unter 0 Grad ab. 9 von 10 Häusern sind eingestürzt und so müssen Zehntausende Menschen derzeit im Freien übernachten. Mit Decken versuchen sie sich vor dem eisigen Wind zu schützen. Zelte und medizinische Hilfe für die über 9.000 Verletzten werden am dringendsten benötigt.

Regierung will rasch helfen

Erschwert wird die Hilfsaktion auch durch die Höhe der betroffenen Region. In rund 4.000 Metern Höhe macht der niedrige Sauerstoffgehalt den Helfern zu schaffen. Doch die chinesische Regierung ist entschlossen, durch einen massiven Einsatz möglichst schnell einzugreifen. Sicherlich auch um in der mehrheitlich von Tibetern bewohnten Region ethnische Unruhen zu vermeiden. Vizepremierminister Hui Liangyu ist bereits im Erdbebengebiet eingetroffen um den Einsatz zu koordinieren. Im Laufe des Tages will sich auch Premierminister Wen Jiabao selbst ein Bild der Lage im Katastrophengebiet machen. Die internationale Gemeinschaft hat China Hilfe angeboten, ob das Land die Hilfe annimmt, ist aber noch unklar.

Die Erdstöße der Stärke 7,1 hatten die Stadt Jiegu zu 80 Prozent zerstört.