Unter meteorologischer Beobachtung

Vulkanasche über Europa

Die Aschewolke nach dem Vulkanausbruch in Island hat am Freitag den Flugverkehr in Europa lahmgelegt. Die größte Konzentration der Vulkanasche befindet sich derzeit in etwa sechs bis elf Kilometer Höhe auf einer Linie Beneluxstaaten-Norddeutschland-Ostsee. Sie verlagert sich nun langsam südwärts.

Auch nach Österreich

Die Vulkanaschewolke erreicht Freitag Nachmittag und Abend auch Österreich, zunächst das Waldviertel, Wien sollte um etwa 22 Uhr erreicht werden, Kärnten nach Mitternacht; dann dürfte die Wolken quasi stehen bleiben. Ein Bereich mit deutlich geringeren Konzentrationen reicht allerdings von der Bretagne weiter über das Baltikum und über Finnland bis nach Sibirien.

Nur wenig kommt am Erdboden

Die Asche selbst kann sich lange halten, nur ein minimaler Teil der Partikelchen könnte zum Erdboden sinken und ist dann wegen der geringen Konzentration unbedenklich. Morgen sollte die Aschewolke zudem wieder nach Norden zurück gedrängt werden. Allerdings: sollte der Vulkan erneut ausbrechen, könnten diese Aschewolken den Flugverkehr natürlich sofort wieder beeinträchtigen, denn die Nordwestströmung über dem Nordatlantik bleibt auch in der kommenden Woche bestehen.

Mittagsjournal, 16.4.2010

Ausbruch abgeschwächt

Der Ausbruch selbst hat sich markant abgeschwächt, das was uns beschäftigt ist die Asche des gestrigen Hauptausbruchs. Der Nachschub an Material ist vorerst also unterbunden, deshalb könnte der Luftraum in Nordwesteuropa möglicherweise schon heute weder geöffnet werden. Momentan werden nur ganz wenig Asche und Wasserdampf sowie Steinpartikel ausgeworfen. Die Fluten des Schmelzwassers haben aufgehört, die Evakuierungen wurden aufgehoben. Wie sich der Ausbruch weiter entwickelt weiß natürlich niemand, auch die Isländischen Vulkanologen nicht.

Dass die Asche durch Regen ausgewaschen wird ist eher unwahrscheinlich, denn die Regenwolken reichen nicht in die Höhe der stärksten Aschekonzentrationen.

Text: Herbert Kartas, ORF-Wetterredaktion