Christian Bazant-Hegemark, bildende Kunst

Vom Programmieren wechselte er zur Kunst: Christian Bazant-Hegemark, Jahrgang 1978, der an der Wiener Akademie bildende Kunst studiert. Im Zentrum seiner Arbeit steht der Zweifel am Abbild. Mit "Ausrauchen, ausrichten" hatte er im Wiener "Brick5" jüngst seine erste Einzel-Schau.

"Ich war ursprünglich Programmierer und ich merkte im Laufe der Jahre, dass dieser Bereich keine Zukunft für mich hat. Ich sah keine Entfaltungsmöglichkeiten für mich - und ich wollte wieder Lebensfreude haben. Da ich mich schon früher mit Fotografie beschäftigt hatte, strebte ich zunächst diese Richtung an.

Dann begann ich mich verstärkt mit Kunst zu beschäftigen und zu zeichnen. Und ich merkte in diesem halben Jahr, dass ich Zufriedenheit spürte. Beim zweiten Versuch hat es dann geklappt und ich wurde bei Gunter Damisch aufgenommen", berichtet Christian Bazant-Hegemark, gebürtiger Niederösterreicher aus Baden, Jahrgang 1978, über seinen Beginn.

2006 begann er an der Akademie der bildenden Künste in Wien sein Studium bei Gunter Damisch in der Klasse für Grafik und druckgrafische Techniken. 2009 war er auch bei Daniel Richter, wo er sich mit dem erweiterten Malerischen Raum auseinandersetzte.

Seit heuer ist Bazant-Hegemark in der Klasse von Harun Farocki, wo er sich nun mit dem Medium Film auseinandersetzt. Abschließen wird er im Sommer 2011.

Erasmus-Studium in Nantes, Assistent bei Damisch

2008 hatte Bazant-Hegemark ein Erasmus-Stipendium für die "École Régionale des Beaux-arts" in Nantes, 2009 war er Studien-Assistent bei Gunter Damisch an der Akademie.

Malerei, Grafik und Zeichnung

"Seit dem letzten halben Jahr sind es vor allem Malerei, Grafik und Bleistiftzeichnung, mit denen ich mich beschäftige. Ich habe in den letzten Jahren auch viel mit Tusche gearbeitet.

Die Malerei ist insofern ein schwieriges Medium für mich, weil es ja schon so viel auf diesem Gebiet gibt. Sie war es aber auch der Grund, mich für die Kunst zu entscheiden, als ich noch gearbeitet habe. Denn sie ist ein Medium, das es so lange wie die Menschheit gibt", erläutert Bazant-Hegemark, der weiterhin viel fotografiert, seinen Zugang.

Umgesetzter Zweifel am Abbild

Zu den wichtigsten Arbeiten von Christian Bazant-Hegemark, die heuer entstanden sind, zählen die Bilder "Kaffeeküche" und "Equilibrium", in denen er sich mit einem Thema, das ihn besonders beschäftigt, auseinandersetzt:

"Mein zentrales Thema ist der Zweifel am Abbild. Und nun stellt sich die Frage: wie bilde ich diesen Zweifel ab? Ich stehe ja in einer konkreten figurativen Tradition, sehe aber nun: auch wenn ich detailverliebt etwas abbilde, komme ich damit keinem Gefühl, keiner Wahrheit näher.

Ich habe dazu auch keine Strategie. Aber ich bin mir bewusst, dass dies ein heikles Unterfangen ist. Ich nutze in meinen Arbeiten formale Mittel, zeige eine Szene zum Beispiel aus verschiedenen Blickwinkeln, in Überlagerungen, in Fragmenten", erklärt der junge Künstler.

Erste Einzel-Schau im "Brick5"

Seit 2007 war der Nachwuchs-Künstler bereits in zahlreichen Gruppen-Ausstellungen vertreten darunter beim Akademie-"Rundgang" der Jahre 2007 bis 2010, bei "Im Zentrum am Rand" im Weinstadtmuseum Krems, bei "Ego(t)ist" in der Wiener Projektwerkstatt SOHO Ottakring sowie bei "Wo der Pfeffer wächst" in der Wiener Kro Art Gallery.

Heuer hatte er mit "Ausrauchen, ausrichten" seine erste Einzel-Ausstellung im Wiener "Brick5": "Ich habe hier rund 40 Arbeiten - Malerei und Zeichnungen - gezeigt. Und es gab sehr gutes Echo", freut sich Bazant-Hegemark, dessen erste Einzel-Präsentation bis 23. April 2010 zu sehen war.

2010 vier weitere Ausstellungen

Und ab kommendem Herbst sind weitere Ausstellungen in Wien geplant:

Bazant-Hegemark wird in "flat1", im "Weißen Haus" sowie in Einzel-Präsentationen im "Roten Teppich" und im Rahmen von "Artist Quarterly" bei Sotheby's seine Werke zeigen. Für Winter 2011 ist in der Wiener "Fondation Herz" eine weitere Einzel-Schau geplant.

Nominierungen, Publikationen und Stipendium

Inzwischen war Christian Bazant-Hegemark für den "Strabag Art Award International", den Walter Koschatzky Kunst-Preis sowie für "European Fine Arts Challenge" nominiert.

Auch in Publikationen ist er bereits vertreten: und zwar in den Ausstellungs-Katalogen zu "Im Zentrum am Rand" (2007) sowie in "Wo der Pfeffer wächst" (2009).

2007 erhielt er das Stipendium zur Anerkennung hervorragender Studienleistungen der Wiener Akademie.

Schaffen mit Lebensqualität

Derzeit arbeitet der ambitionierte Künstler an einem Bild und bereitet seine nächsten Ausstellungen vor.

Wie lauten seine Zukunftswünsche? "Werke schaffen und sie zeigen zu können - aber in Einklang mit einem ethischen Anspruch. Und eine grundsätzliche Zufriedenheit mit meinem Leben zu erreichen", so Christian Bazant-Hegemark.

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Kontakt
Christian Bazant-Hegemark

Katalog, "Im Zentrum am Rand", Bucher Verlag, ISBN 978-3-902525-86-4

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