Je höher die Position, desto höher der Männeranteil

Forschen Frauen anders?

Dieser Frage stellten sich Forscherinnen bei einer Podiumsdiskussion in Wien; veranstaltet vom "club research", einer Kommunikationsplattform für Wissenschaft, Forschung und Innovation; unterstützt von Forschungsförderungsgesellschaft und Wirtschaftsministerium.

Je höher die Position, desto höher der Männeranteil: Die Professorinnen machen an den Universitäten in Österreich 17 Prozent aus; und an der Spitze der Unis gibt es keine einzige Rektorin, Ausnahme sind die Pädagogischen Hochschulen. Forschen Frauen anders? Strukturell und inhaltlich betrachtet?

"Prinzipiell ist die Genusgruppenzugehörigkeit nicht wirklich eine passende Kategorie in dem Sinne, als das sie eine allumfassende Antwort geben kann darauf, ob es den ein unterschiedliches Verständnis von Wissenschaft, von Forschung und von wissenschaftlichem Arbeiten gibt. De Fakto sehen wir natürlich ein Phänomen, dass Frauen sehr oft zu anderen Themen forschen, oder möglicherweise strukturelle Barrieren erleben in den wissenschaftlichen Karrieren, denen Männer nicht gleichermaßen ausgesetzt sind, bzw. nicht Männer eines bestimmten Typus", sagt Edeltraud Hanappi-Egger, Leiterin der Abteilung Gender und Diversitätsmanagement an der Wirtschaftsuniversität Wien.

"Etwas überholt oder zumindest fragwürdig halte ich die differenzorientierte Sichtweise, weil ja mit dieser Frage ausgegangen wird, dass Frauen sich mit irgendetwas per se von Männern unterscheiden müssen. Aber, was mir als Zweites sehr wichtig erscheint, dass wir auch eine homogene Gruppe von Frauen haben, die alle das Gleiche wollen und das Gleiche tun. Das ist natürlich kein adäquater Zugang zu den vielen unterschiedlichen Zugängen und Lebenskontexten und Vorstellungen von Karriere, die es sowohl in der Gruppe der Frauen als auch in der Gruppe der Männer gibt."

Grundsätzlich meint die Gender-Expertin der Wirtschaftsuni Wien: Wissenschaft müsse offen sein für kritische Geister aller Art und frei werden von stereotypen Verhaltensmustern und stereotypen Verhaltenszuschreibungen - das werde noch eine gewisse Zeit dauern.