Leterme bietet König Rücktritt an
Regierungskrise in Belgien
Die Wirtschaftskrise schien den ewigen Streit der beiden belgischen Volksgruppen den in den Hintergrund zu rücken. Doch jetzt stürzt Premierminister Yves Leterme ein drittes Mal über den Machtkampf zwischen französisch sprechenden Wallonen und niederländisch sprechenden Flamen. Seine Koalition mit Parteien aus beiden Volksgruppen ist geplatzt.
8. April 2017, 21:58
Mittagsjournal, 22.04.2010
Monatelange Bemühungen gescheitert
Der Christdemokrat aus Flandern muss dem König seinen Rücktritt anbieten, weil die flämischen Liberalen die Fünfparteienkoalition verlassen haben. Trotz monatelanger Bemühungen ist es nicht gelungen, einen Kompromiss über das Schicksal der zu Flandern gehörenden Randgemeinden der Hauptstadt Brüssel zu finden.
Streit um Randgemeinden
Brüssel selbst ist strikt zweisprachig, französisch und niederländisch sind gleichberechtigt. Aber jenseits der Stadtgrenze beginnt Flandern. Dort ist flämisch die einzige Landessprache. Die Randgemeinden, in denen viele frankophone Belgier wohnen, hatten bisher Ausnahmeregeln, um die der Kampf zwischen den Volksgruppen seit Jahrzehnten tobt.
Nächste EU-Präsidentschaft
Just zwei Monate vor Beginn der belgischen Präsidentschaft in der EU ist das Land mit einer neuen Regierungskrise konftoniert.