Mordfall Israilov

8. April 2017, 21:58

Israilow in Wien erschossen

Er wollte den tschetschenischen Präsidenten Ramsan Kadyrow vor den europäischen Menschenrechts-Gerichtshof bringen und vieles deutet daraufhin, dass er deshalb erschossen wurde. Vor knapp eineinhalb Jahren ist in Wien-Floridsdorf der 27-jährige ehemalige Kadyrow-Leibwächter Umar Israilov getötet worden.

Schwere Vorwürfe gegen Präsident Kadyrow

Er hatte dem von Russland unterstützten Präsidenten Kadyrow Entführungen und Folter vorgeworfen. Die Wiener Staatsanwaltschaft bereitet jetzt - nach dem gewaltsamen Tod Israilovs eine Anklage gegen drei Mittäter vor. Ob die mutmaßlichen Hintermänner oder gar der tschetschenische Präsident auch in Wien vor Gericht kommen, ist aber fraglich.

Erschossen beim Einkaufen

Umar Israilov hatte sich bedroht gefühlt aber keinen Personenschutz erhalten. Beim Einkaufen von Süßigkeiten für seine drei Kinder wird der tschetschenische Flüchtling in Wien erschossen.

Anrufe von Mitarbeitern Kadyrows

Und laut einem Bericht der New York Times telefoniert einer der drei mutmaßlichen Mittäter unmittelbar danach mit einem engen Mitarbeiter von Präsident Kadyrow. Staatsanwaltschaftssprecher Jarosch bestätigt.

Staatsanwalt: keine Beweise

Auf dem Handy entdeckt die Wiener Polizei auch Fotos. Und zwar bei einer Umarmung, berichtet der Falter. Indizien aus denen das das Wiener Amt für Verfassungsschutz auf einen Auftragsmord von höchster Stelle schließt. Aber keine Beweise, sagt Staatsanwalt Jarosch. Dass die Justiz die Auslieferung des tschetschenischen Präsidenten beantragt, erscheint so gut wie ausgeschlossen.