Sagt Finanzminister Pröll

Bei höherer Hilfe zieht Österreich mit

Österreich wird bei einer eventuellen Erhöhung der Krisenhilfe für Griechenland mitziehen. Das kündigte Finanzminister Josef Pröll (ÖVP) nach einem Treffen mit Banken-Vertretern zur Griechenland-Krise an.

Abendjournal, 28.04.2010

Bis zwei Milliarden möglich

"Wenn die Summe größer wird, wird sich auch unser Anteil erhöhen", sagte Pröll vor Journalisten. Nach derzeitigen Vereinbarungen soll der österreichische Anteil an den Hilfsmaßnahmen bis zu 858 Mio. Euro betragen. Österreich habe für eine eventuelle Erhöhung des Hilfsprogramms bis zu 2 Mrd. Euro Kreditvolumina im Rahmen, sagte Pröll.

Empfehlungen von EU und IWF abwarten

"Wir werden die Gelder bereitstellen, wenn alle Euro-Länder in den Topf einzahlen, und wenn die Griechen ihren Beitrag erfüllen", kündigte der Finanzminister an. Derzeit habe die EU 30 Mrd. Euro für ein Jahr in Aussicht gestellt, weiter 15 Mrd. Euro der IWF, erinnerte Pröll. Bei einer Mehrjahresprognose werde Österreich seinen zusätzlichen Anteil leisten. Zuvor müssten noch die Empfehlungen von EU und IWF abgewartet werden.

Dominoeffekt verhindern

Im Zeit im Bild 2-Gespräch ließ dann der Finanzminister abermals keinen Zweifel daran, dass Österreich bereit ist, Finanzhilfe zu leisten - notfalls werde das Angebot auf bis zu zwei Milliarden Euro aufgestockt. Es gehe darum, einen Dominoeffekt zu verhindern.

Die Feuerwehraktion müsse gelingen, betonte Pröll gestern Abend - damit sich von Griechenland der Flächenbrand des Euroverfalls nicht ausbreitet. Die anderen südeuropäischen Länder sieht Pröll aber nicht in der Nähe griechischer Not-Zustände. Es sei keine Rede davon, dass Portugal, Spanien oder Italien zur Disposition stünden. Pröll appellierte an alle an das europäische Projekt zu denken. Es gehe um die gemeinsame europäische Zukunft.

Morgenjournal, 29.4.2010

Pröll in der ZiB2