Weniger Plätze für Obdachlose

Aus für zweite "Gruft" in Wien

Die Obdachlosigkeit in Wien ist im vergangenen Winter nicht zuletzt durch die Besetzung des Audimax zu einem großen Thema geworden. Wärme und warmes Essen hatten an die 50 Obdachlose vor allem aus osteuropäischen Staaten angelockt, für die es sonst wenig Unterschlupf in Wien gibt.

Morgenjournal, 02.05.2010

Projekt ausgelaufen

Nach Kritik von der Studentenbewegung hat die Stadt Wien schließlich Geld für die Caritas-Notschlafstelle "zweite Gruft" zur Verfügung gestellt. Dort konnten in den verangenen Monaten zwischen 40 und 60 Personen übernachten. Mit Ende April ist dieses Projekt ausgelaufen - vorerst ersatzlos. Rund 40 Obdachlose haben zuletzt laut Caritas in der sogenannten zweiten Gruft geschlafen. Dicht gedrängt am Boden, auf dünnen Campingmatten. Jetzt steht den großteils aus Osteuropa stammenden EU-Bürgern auch diese Schlafmöglichkeit nicht mehr zur Verfügung.

Caritas braucht Unterstützung

Die Caritas sagt, mit Spenden alleine könne sie das Angebot nicht finanzieren, und von der Stadt Wien gibt es kein Geld mehr, sagt Peter Hacker, Geschäftsführer des Fonds soziales Wien. Einige der rund 40 Betroffenen dürften in anderen Einrichtungen unterkommen, sagt Caritas-Direktor Michael Landau. Die Caritas will ganzjährig eine Notschlafstelle, die zusätzlich Beratung bietet, um Obdachlosen Perspektiven zu eröffnen - auch Rückkehrberatung und gegebenenfalls Starthilfe in ihrer ursprünglichen Heimat. Der Fonds soziales Wien führt darüber zwar Verhandlungen, geben könne es eine solche Notschlafstelle aber erst im nächsten Winter.