Der Sprengmeister der Apartheid

Architektur in Südafrika

Die Rettung Südafrikas aus dem Geist der Architektur: Der deutschstämmige Architekt Thorsten Deckler näht die Bruchstücke der Rassentrennung zu einem neuen Land zusammen. Er sieht Johannesburg als Chance und als Prüfstein für das Neue Südafrika.

Kultur aktuell, 04.05.2010

Rassentrennung per Architektur

Vor der WM gibt sich Südafrika positiv und optimistisch. Dabei ist das Land noch lange nicht über den Berg. Das hartnäckigste Erbe der Apartheid besteht in ihrer Städteplanung und Architektur: Kein Haus, keine Straße, die nicht von Beamten des Apartheidstaates als Teil eines gigantischen Rasters festgelegt wurde, das nur einem Ziel diente: der Aufrechterhaltung der Rassentrennung in all ihren Facetten.

Wie kommt man aus dieser fatalen Situation heraus? Der Architekt Thorsten Deckler ist von der Regierung beauftragt, die Trennung der Wohnviertel durch Projekte zu überwinden und gleichzeitig die Lebensqualität entscheidend zu verbessern. Deckler, ein Deutsch-Österreicher mit namibischen Wurzeln, dessen Entwürfe mehrfach preisgekrönt wurden, sieht Johannesburg als Chance und als Prüfstein für das Neue Südafrika.