Versuch erst in Tagen

Ölpest: Glocken sollen Leck dichten

Im Golf von Mexiko strömen nach wie vor 800.000 Liter Öl pro Tag ins Meer, und das wird noch einige Zeit so weitergehen. Die für die Katastrophe verantwortliche Ölfirma BP will nun versuchen, zwei der Löcher durch große Stahlglocken abzudecken, aus denen das Öl nach oben in ein Schiff gesaugt werden kann. Doch diese Glocken werden jetzt erst angefertigt.

Morgenjournal 04.05.2010

Tauchroboter versagen

BP hat mehrere Spezialfirmen angeheuert, um das ausströmende Öl irgendwie zu stoppen, einzufangen, chemisch zu zerlegen oder abzusaugen. Doch mit jedem Tag wird klarer, dass die Technik für so einen Fall noch nicht erfunden ist. Das Problem ist die große Tiefe, in der das Öl mit großem Druck aus dem Meeresboden schießt. Das riesige Sicherheitsventil am Bohrloch hat versagt und lässt sich mit den Tauchrobotern nicht schließen.

Neuer Versuch Ende der Woche

Nun sollen riesige Stahlglocken über die undichten Bohrlöcher gestülpt werden. Die erste Glocke wird Ende der Woche einsatzbereit sein. Doch niemand kann sagen, ob man es tatsächlich schafft, sie so weit nach unten zu bringen.

Bohrung dauert Monate

Die nächste Option wird sein, einen Teil des Drucks weg zu nehmen, indem man die Ölquelle seitlich anbohrt. Das wiederum könnte Monate dauern.

Tier und Mensch bedroht

Der Ölteppich im Golf von Mexiko ändert jeden Tag seine Richtung und Größe. Je nach Wind und Strömung kann er in den nächsten Tagen in den vielen sensiblen Küstengebieten an Land gehen. Nicht nur die Pflanzen und Tierwelt ist von den gigantischen Ölmengen bedroht, auch die Menschen an den Küsten müssen zusehen, wie ihre Lebensgrundlage zerstört wird.