Kammerpräsident Wlodkowski bestätigt
"Bauern sollen mehr verdienen"
Der 61-jährige Steirer Gerhard Wlodkowski ist für weitere vier Jahre als Landwirtschaftskammerpräsident wiedergewählt worden. Im Ö1 Interview zeigt er sich grundsätzlich optimistisch für die neue Amtszeit und erwartet, dass die Bauern in Zukunft besser verdienen - dank Bevölkerungswachstum und Klimapolitik.
8. April 2017, 21:58
Mittagsjournal, 06.05.2010
Qualität und Arbeitsplätze
Wlodkowski rechnet damit, dass sich das Einkommen der Bauern in Zukunft verbessern wird, allein aufgrund der Tatsache, dass die Weltbevölkerung weiter wächst und der Bedarf an Lebensmitteln zunimmt. Entscheidend sei dabei, dass der Konsument auf heimische Qualität setzt, so Wlodkowski im Ö1-Mittagsjournal. Der Arbeitsplatz Bauernhof müsse im Vordergrund stehen. In Österreich würden 500.000 Arbeitsplätze von der Landwirtschaft gesichert, in Europa 40 Millionen.
Prämien für "besondere Leistungen"
Als wichtigste Herausforderung betrachtet Wlodwowski derzeit die Verhandlungen zur EU-Agrarreform 2014. Dabei gehe es darum, dass Österreich das Umweltprogramm und die Ausgleichszahlungen für Bergbauern aufrecht erhalten könne. Darüber hinaus setzt Wlodkowski auf Flächenprämien für "besondere Leistungen", wie Gentechnik-Freiheit und wasserschonende Bewirtschaftung. "Gebraucht" würden die Bauern für den Energiesektor, um die Klimaziele zu erreichen. Und schließlich gehe es um die Qualität der Lebensmittel, die eine bessere Kennzeichnung bekommen soll.
Höhere Wertschöpfung
Das Ziel, so Wlodkowski: "Die Bauern sollen mehr verdienen, um die Produktion in Österreich aufrecht zu erhalten." Die Landwirtschaftskammer will die Bauern dabei intensiver beraten, um die Markenprogramme zu forcieren und so eine höhere Wertschöpfung zu erreichen.
Investitionen besser nutzen
Zugleich werde es aber auch Einsparungen geben müssen, sagt der Landwirtschaftskammerpräsident: Gemeinsame Einrichtungen wie der Maschinenring müssten noch besser genützt werden.