Spekulation "Zeit- und Geldverschwendung"

IWF-Chef für Griechenland zuversichtlich

Notenbanker und Finanzexperten aus aller Welt haben in Zürich Wege zu einem stabileren Währungssystem diskutiert. Dabei nahm der Chef des Internationalen Währungsfonds, Dominique Strauss-Kahn auch zur Situation in Griechenland Stellung. Und er zeigte sich für die Zukunft des Landes zuversichtlich.

Morgenjournal 12.05.2010

"IWF wird noch wichtiger"

Das internationale Währungssystem müsse krisenfester gemacht werden, sagt der Vorsitzende des Internationalen Währungsfonds, Dominique Strauss-Kahn. Unter anderem würden große und volatile Kapitalflüsse zu einem Problem. Allerdings seien sich die Experten uneinig, welche konkreten Maßnahmen nötig seien. Die Rolle des IWF, dessen Budget schon letztes Jahr verdreifacht wurde, dürfte jedenfalls noch wichtiger werden, meint Strauss-Kahn.

"Preise und Löhne senken"

Was das Milliarden-Rettungspaket der EU und des IWF für den EURO betrifft, so bezeichnet es Strauss-Kahn als richtig, und er fordert die hochverschuldeten Griechen zum Sparen auf: Weil sie als Euroland ihre Währung nicht abwerten könnten, müssten sie Preise und Löhne senken, so Strauss-Kahn. Nur so werde das Land wieder wettbewerbsfähig.

Langfristig wieder bergauf

Der Vorsitzende des Internationalen Währungsfonds zeigt sich aber zuversichtlich, dass die Wirtschaft in Griechenland bald wieder wachse: Die anziehende internationale Konjunktur werde die Nachfrage auch in Griechenland steigen lassen, so Strauss-Kahn. Es werde einige Zeit dauern, aber dann werde das Land die Gefahrenzone verlassen.

"Spekulanten verschwenden Zeit und Geld"

Damit hätten auch jene Spekulanten verloren, die mit ihren Wetten die aktuelle Krise noch verschlimmerten: Wer jetzt auf den Zusammenbruch Griechenlands gewettet habe, habe nicht nur seine Zeit, sondern auch sein Geld verschwendet, so Strauss-Kahn.

Dass die Euphorie an den internationalen Märkten nach dem gigantischen Rettungspaket für den Euro schon wieder verflogen ist, sieht IWF-Vorsitzender Strauss-Kahn gelassen. Die Akteure der Finanzmärkte hätten schon verstanden, dass die EU den Euro niemals fallen lasse.