Forschungsteam und Greenpeace starten Expedition
Ozeanversauerung in der Arktis
Zu einer Expedition in die Arktis bricht heute ein Forschungsteam des Leibniz-Instituts für Meereswissenschaften in Kiel auf - gemeinsam mit der Umweltorganisation Greenpeace. Um die Versauerung der Ozeane zu erforschen.
8. April 2017, 21:58
"Mesokosmen" heißen sie, genannt werden sie der Einfachheit halber Reagenzgläser, überdimensionale Reagenzgläser: Es sind wissenschaftliche Geräte aus flexiblem Kunststoff, die 50.000 Liter Wasser fassen können, um das Wasser samt darin befindliches Leben zu untersuchen.
Genau das soll vor der Küste Spitzbergens geschehen und zwar durch ein Team des Leibniz-Instituts für Meereswissenschaften der Universität Kiel gemeinsam mit zehn weiteren europäischen Instituten; unterstützt werden die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler von der Umweltorganisation Greenpeace und ihrem Expeditionsschiff.
Im Zuge der heute beginnenden Forschungsreise will man die Versauerung der Ozeane untersuchen, schildert die Meeresbiologin Antje Helms von Greenpeace:
"Das vermehrte Kohlendioxid in der Atmosphäre ist nicht nur ein Treibhausgas, das unsere Erde erwärmt, sondern es trägt auch massiv zur Versaurung der Meere bei. Man muss sich einfach vorstellen, dass das Kohlendioxid im Meerwasser als Kohlensäure gelöst wird, und dadurch versauert. Für Organismen wie Muscheln, Schnecken, Korallen aber auch für Fischeier und Krebse hat das sehr weitreichende Konsequenzen. Man könnte das weitläufig als Osteoporose im Meer bezeichnen, also einfach durch die vermehrt Säure lösen sich die Schalen auf", sagt Antje Helms.
In den nächsten fünf Monaten will man nun mithilfe der Riesen-Wasserbehälter simulieren, wie sich die Versauerung auf Meeresorganismen auswirkt.
Service
Greenpeace – Arktis Forschungsexpedition
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