Moor-Landschaft zu schützen hilft dem Klima

27. April 2017, 15:40

Vor einer Woche zog das Sekretariat der Internationalen Biodiversitätskonvention eine nüchterne Zwischenbilanz: Naturräume in den meisten Regionen der Welt schrumpfen - sie werden entweder kleiner oder an Arten ärmer; vor allem Feuchtgebiete, salziges Sumpfland, Riffe seien betroffen.

Wie es um die Lebensraum-Typen in Österreich bestellt ist, berichtet "Wissen aktuell" im Zuge der Jahresserie zum "Internationalen Jahr der Biodiversität". Heute mit Franz Essl vom
Umweltbundesamt zu den Mooren:

"Ehedem galten Moore als ein abweisender und angsteinflößender Lebensraum, deswegen wurde schon seit dem 18ten Jahrhundert versucht, Moorflächen in ertragreichere Wiesen umzuwandeln. Heute aber werden Moore als wichtiger Lebensraum neu entdeckt - einerseits weil sie seltenen, nur dort vorkommenden Arten Lebensraum bieten, erwähnen möchte ich die einzige fleischfressende Pflanzenart, die es in Österreich gibt: den Sonnentau, der nur in Mooren vorkommt, aber andererseits auch aus einem zweiten Grund: weil Moore ganz wichtig für Klimaschutz sind. Denn Torf ist im Grunde genommen nichts anderes als langfristig gespeicherter Kohlenstoff. Wenn Moore entwässert werden, kommt es dazu, dass Torf abgebaut wird; durch den Kontakt mit Luft kommt es zu einer Mineralisierung und der Kohlenstoff entweicht als CO2 in die Atmosphäre. Wir wissen in Österreich, dass wir von zehn Moor-Lebensräumen, die es gibt (von den Niedermooren bis zu den Hochmooren) dass alle diese Lebensräume sehr stark gefährdet sind und einige davon sogar vor der völligen Vernichtung stehen. Daher ist es ganz wesentlich, durch Wiedervernässung die bestehenden Moor-Gebiete zu schützen und auch zu verbessern."