Weniger Geld für Konsum

Sparkurs schwächt Kaufkraft

In Griechenland leidet die Kaufkraft der Bevölkerung unter dem drastischen Sparprogramm der Regierung. Die Konsumenten haben heuer um 600 Euro weniger für Ausgaben zur Verfügung als noch im Vorjahr.

Morgenjournal 24.05.2010

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Kaufkraft minus fünf Prozent

In den vergangenen Jahren ist der Wohlstand in Griechenland rascher gewachsen als in anderen EU-Ländern. So war die Kaufkraft 2009 noch fast dreimal so hoch wie in der Slowakei. Doch jetzt machen sich die Sparzwänge deutlich bemerkbar: Kürzungen beim Urlaubs-, Oster- und Weihnachtsgeld lassen den Griechen weniger Spielraum für privaten Konsum, die Kaufkraft ist heuer um fünf Prozent zurückgegangen. Das geht aus einer aktuellen Studie von RegioData Research hervor. Dazu kommt, dass ein Großteil des griechischen Konsums in der Vergangenheit über Kredite finanziert war.

Vorteil für Billiganbieter

Jetzt sparen die Griechen bei Möbeln und Elektrowaren, in den vergangenen Jahren waren die Umsätze in diesen Branchen teilweise sogar zweistellig gewachsen. In Krisenzeiten verschieben sich die Ausgaben weg von langfristigen Gütern hin zu kurzfristigem Bedarf, wie Lebensmitteln. Für den griechischen Einzelhandel wird 2010 ein schwieriges Jahr werden. Doch nicht alle Branchen werden gleich betroffen sein: weil der Bedarf nach kostengünstigen Produkten steigt, werden Diskonter auch in Griechenland von der Krise profitieren. Mit einer Erholung der Kaufkraft sei nach derzeitigem Stand frühestens 2012 zu rechnen, stellen die RegioData-Experten fest.

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http://www.regiodata.eu/Regiodata