
THE KEITH HARING FOUNDATION
Ausstellung in der Kunsthalle Wien
Der frühe Keith Haring
Am 27. Mai 2010 wird in der Kunsthalle Wien im Museumsquartier eine Ausstellung über Keith Haring eröffnet. Es ist eine Ausstellung über sein Frühwerk, das weithin unbekannt ist und mit dem Klischee von Haring, dem Graffitti-Künstler aufräumt.
14. März 2018, 11:05
Die Schau in der Kunsthalle zieht sich über die Jahre 1978 bis 1982, damals studierte Keith Haring an der School of Visual Arts in New York, wohin er aus seiner Heimatstadt Reading in Pennsylvania gezogen war. Es sind auch die Jahre seines Aufstiegs, Haring experimentiert da mit Zeichen, Buchstaben und Zahlen, er verfertigt Collagen und beschäftigt sich mit Künstlern wie Matisse, Dubuffet, Kandinsky, Jackson Pollock und William Burroughs. Auch liest er viel - Semiotiker wie Roland Barthes und Umberto Eco, aber auch viel Poesie.
Julia Green, von der Haring Foundation in New York, die den Großteil der Werke zur Verfügung gestellt hat, sagt: "Es gibt da viele Werke, die er vor den Graffiti in der U-Bahn gemacht hat, er hat damals mit den unterschiedlichsten Medien experimentiert, um seine Sprache zu finden."
Noch nie gezeigte Werke
Ausgestellt sind Seiten aus Skizzenblocks, Tagebüchern, Fotos, Videos und Xerokopien, mit denen er etwa Ausstellungen, die er für andere organisiert hatte, ankündigte. Damals fing er auch an, seine berühmten Graffitis in der New Yorker U-Bahn auf leer stehenden Werbeflächen anzubringen. Diese Periode ist bekannt, doch seine Werke davor so gut wie gar nicht.
"Das ist wirklich eine Ausstellung, wo man Werke sehen kann, die noch nie ausgestellt worden sind, und wo man die Herkunft der Werke nachvollziehen kann, mit denen man Keith Haring im Allgemeinen verbindet", meint Green.
Ein obsessiver Arbeiter
Diese Figuren - der Hund, die fliegende Untertasse, das Baby etwa - werden in der Zeit, als Haring in der New Yorker U-Bahn seine Graffittis schuf, zu Ikonen, die man später überall antrifft und die auch zu Verkaufsschlagern auf T-Shirts, Teetassen und Mousepads geworden sind. Für Keith Haring waren diese U-Bahn-Graffittis eine Art Versuchslabor, sagt Julia Green, die ja sechs Jahre lang seine Assistentin war.
Und auch einen anderen Aspekt zeigt die Ausstellung: den obsessiven Arbeiter, der Keith Haring war, der nur glücklich war, wenn er arbeitete - auch wenn er ein Star der New Yorker Nachtszene war.
Karitative Haring Foundation
Auch Rafaela Platow, die Kuratorin aus Cincinnati, wo die Schau ab Februar 2011 gezeigt werden wird, kannte den frühen Haring kaum.
Ganz allgemein hat die Keith Haring Foundation großes Interesse daran, dass die Werke des Künstlers gezeigt werden, denn das sei ganz im Interesse von Keith Haring, der wollte, dass möglichst viele Menschen seine Kunst sehen könnten, sagt Julia Green, die Leiterin der Foundation.
Neben dem Verwalten der Werke des im Alter von nur 32 Jahren an den Folgen seiner Aids-Erkrankung verstorbenen Künstlers erfüllt die Foundation auch noch karitative Zwecke, eben für die Aids-Forschung und einem Kinder-Hilfswerk.
Service
Keith Haring 1978-1982, 28. Mai bis 19. September 2010, Kunsthalle Wien,
Ö1 Club-Mitglieder erhalten ermäßigten Eintritt (zehn Prozent).
Kunsthalle Wien
Keith Haring Foundation