Zahl der Toten in Pakistan steigt

Angriffe auf Moscheen in Lahore

Bei Angriffen auf zwei Moscheen in Pakistans Millionenstadt Lahore wurden heute bis zu 80 Menschen getötet, über hundert wurden verletzt. Talibankämpfer stürmten die Gebetshäuser, dabei wurden auch Geisel genommen.

Abendjournal, 28.05.2010

Zum Freitagsgebet

Das Freitagsgebet hatte gerade begonnen, als mehrere bewaffnete Angreifer zwei Moscheen in der pakistanischen Großstadt Lahore stürmten. Sie warfen Granaten in die Gebetshäuser und schossen danach wild um sich, es folgte ein stundenlanger Kampf mit der Polizei. In einer Moschee hielten die extremistischen Moslems hunderte Gläubige als Geisel fest.

Gegen religiöse Minderheit

Der Angriff radikaler Islamisten richtet sich gegen die religiöse Minderheit der Ahmadis. Vier Millionen Menschen gehören in Pakistan zu dieser weltweit anerkannten Form des Islam. Doch in Pakistan gelten die Ahmadis nicht als Moslems und werden seit Jahren von extremistischen Sunniten verfolgt. Immer wieder kommt es zu gewalttätigen Übergriffen gegen die Angehörigen der religiösen Minderheit, doch mit dem heutigen Massaker hat die religiöse Gewalt in Pakistan eine neue Dimension erreicht.