Ein Ende als Anfang

Afrika in 53 Tagen

Am ersten Juni endet der akustisch-lexikalische Trip durch einen vielfältigen, spannenden, oft missverstandenen Kontinent - eine Reise, die als Initialzündung für eine neue Form der Beschäftigung verstanden werden will.

Würde man von Norden nach Süden versuchen, Afrika auf dem Landweg in 53 Tagen zu bereisen, ginge einem spätestens in Benin die Zeit aus. Afrika, ein Kontinent mit rund 30 Millionen Quadratkilometern und einer Milliarde Menschen, den meisten in Nigeria und den wenigsten auf den Seychellen. Es sollen 2.000 Sprachen sein, die von Kairo bis Kapstadt gesprochen werden. Doch so genau weiß das niemand.

Was wissen wir eigentlich?

Afrika in 53 Tagen kann man nicht sehen. Afrika in 53 Tagen kann man im Radio nicht erklären. Am 1. April haben wir in Ägypten begonnen, heute, am 1. Juni sind wir in der Zentralafrikanischen Republik auf unserer audiophonen Reise angekommen. Dazwischen liegen 53 Gespräche mit Menschen, die uns ihr Afrika näher gebracht haben. Der Künstler aus dem Senegal, die Ärztin aus Vorarlberg, der Restaurantbesitzer aus dem Sudan, der Anthropologe aus Wien, oder die Musikerin aus Kamerun, oder die "Tourismusmitzi" (so ein kritischer Hörer) einer Organisation für respektvolles Reisen.

53 Mal haben wir damit begonnen zu fragen, wo das Land liegt und wie es aussieht. Einfache Fragen und doch so schwer, wenn wir über Afrika sprechen. Denn wie viel wissen wir denn wirklich über unseren südlichen Nachbarn?

Immer wieder diese Empathie

Jedes Mal wieder waren wir überrascht, mit welcher Begeisterung die Interviewten erzählt, erklärt und beschrieben haben. Schwer feststellbare Daten, wie den Human Development Index der UNO, haben wir durch die persönlichen Schilderungen unserer Gesprächspartnerinnen und Partner bereichert.

Beeindruckend fanden wir die meist mit Leichtigkeit vorgetragene Dichte an Information. Gäbe man uns knapp 4 min 30 sec, um über Österreich zu sprechen, wer weiß wohin wir uns verrennen würden.

Ke Nako - Afrika jetzt und auch danach

"Afrika in 53 Tagen" auf Ö1 ist vorbei. Aber der Blick auf Afrika hält an. Die Episoden des "Afrika in 53 Tagen"-Podcasts gibt es noch bis 20. Juni 2010. Am 11. Juni beginnt bekanntlich die Fußballweltmeisterschaft in Südafrika. Und solange am Kap gekickt wird, darf sich Afrika zumindest einer gewissen Aufmerksamkeit abseits der gängigen Katastrophenberichterstattung erfreuen. Etwa bei hunderten Veranstaltungen österreichweit der Kulturinitiative Ke Nako.

Wir haben unser 53-teiliges Lexikon (ohne Anspruch auf Vollständigkeit) als Initialzündung verstanden und hoffen, dass der oft als schwarz bezeichnete Kontinent nach der WM medial nicht wieder in der Versenkung oder in plakativ geschildertem Chaos versinkt.

Mehr dazu in

oe1.ORF.at - Afrika in 53 Tagen

Service

Ke Nako - Afrika Jetzt! (Kulturinitiative)
Kap Transmission (Webjournal zur Fußball-WM)
FIFA - WM Südafrika 2010

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