Ringen um Aussöhnung mit Taliban

Afghanistan

Heute beginnt in Afghanistan die Ratsversammlung, die sogenannte Friedens-Jirga. 1.600 Delegierte kommen in einem Zelt in Kabul zusammen, um eine Aussöhnung mit den Taliban zu versuchen. Präsident Hamid Karsai stellt sein Friedenskonzept vor.

Amnestie für Taliban

Ziel der Friedens-Jirga ist es, Frieden und Stabilität nach Afghanistan zu bringen. Präsident Hamid Karsai erhofft sich eine breite Unterstützung für einen Aussöhnungskurs mit den radikal-islamischen Taliban. In Zukunft sollen einfache Kämpfer, wenn sie die Waffen niederlegen, eine Amnestie erhalten und in die Armee oder die Polizei eingegliedert werden. Einigen Anführern der Taliban könnten von der UNO-Fahndungsliste gestrichen werden und Asyl im Ausland erhalten.

Gewaltverzicht als Voraussetzung

Als Bedingung für eine Aussöhnung sieht Karsais Entwurf vor, dass die Aufständischen die Verfassung anerkennen, sich von Gewalt und vom Terrornetzwerk Al Kaida lossagen. Die Friedens-Jirga ist nur ein erster Schritt, schnelle Erfolge sind nicht zu erwarten. Auch ob Karsai mit seinem Konzept Erfolg hat, ist fraglich, denn nach wie vor lehnen die Taliban Verhandlungen mit der Regierung ab, erst müssten die ausländischen Truppen Afghanistan verlassen, sagen sie. Das wiederum ist eine Bedingung auf die sich Karsai nicht einlassen kann. Denn das würde wahrscheinlich seinen Tod bedeuten, die Taliban würden in Afghanistan wieder die Macht übernehmen.