Favorit für das Amt des Bundespräsidenten

Christian Wulff: Mann der sanften Töne

Deutschlands nächster Bundespräsident dürfte Christian Wulff heißen. Wie heute die deutschen Medien berichten, habe sich Bundeskanzlerin Angela Merkel auf Wulff festgelegt. Der 50-Jährige ist seit 2003 Ministerpräsident von Niedersachsen.

Abendjournal, 03.06.2010

Keine Überraschung

Überraschung ist es eigentlich keine. Christian Wulff war einer der Favoriten für die Nachfolge von Horst Köhler. Der 50-Jährige steht für einen wirtschaftsliberalen Kurs der CDU und galt lange als innerparteilicher Konkurrent von Bundeskanzlerin Angela Merkel. Nach dem dritten Anlauf, vor sieben Jahren, ist Wulff Ministerpräsident von Niedersachsen geworden. Er steht an der Spitze einer schwarz-gelben Koalition. Der 50-Jährige gibt sich gerne landesväterlich und präsidial.

Mann der sanften Töne

Er wird sich in Schloss Bellevue, dem Amtssitz des Bundespräsidenten in Berlin, wohl fühlen, denn er gilt als Mann der sanften Töne. Noch heute Abend wird Angela Merkel die Nominierung Wulffs bekanntgegeben.

Kritik der Opposition

Kritik kommt von der Opposition. SPD-Chef Gabriel meint, Merkel stelle die Parteitaktik über das Wohl des Staates. SPD und Grüne wollen für die Wahl am 30. Juni Joachim Gauck nominieren. Gauck war zehn Jahre lang Leiter der nach ihm benannten Stasi-Unterlagen-Behörde. Bei der Wahl am 30. Juni wird wohl Christian Wulff von der Bundesversammlung zum neuen Bundespräsidenten in Deutschland gewählt. Diese Wahl gilt als sicher, da Union und FDP eine Mehrheit in dem Gremium haben.