"Im Journal zu Gast" Antje Helms, Greenpeace

Ölpest: Gesamtes Ökosystem gefährdet

Die ökologischen Folgen der Ölkatastrophe im Golf von Mexiko sind noch nicht annähernd abzuschätzen. Aber schon jetzt kann man sagen, dass einzelne bedrohte Tier- und Pflanzenarten dadurch ebenso vom Aussterben bedroht sein werden, wie ganze Ökosysteme zu kippen drohen.

Denn die betroffenen Gewässer vor den Küsten der USA sind ohnehin durch jahrzehntelangen ständigen Ölaustritt massiv belastet. Droht ihnen und ihren Ufern durch die aktuelle Krise das endgültige Kippen für lange Zeit?

Mittagsjournal, 05.06.2010

Meeresbiologin Antje Helms, im Ö1-Journal zu Gast bei Martin Haidinger

Jahrzehntelange Belastung

Antje Helms ist Meeresbiologin bei Greenpeace Österreich: sie weist darauf hin, dass bereits jetzt 75 Millionen Liter Öl im Golf schwimmen und zum Teil schon an der Küste angelangt seien. Jahrzehntelang werden die Menschen mit der Aufarbeitung dieser größten Öl-Katastrophe der USA zu tun haben.

Tierwelt direkt betroffen

Die Küsten sind am meisten betroffen und die dortigen Ökosysteme wie die Sumpfgebiete. Genau jetzt gibt es auch viele Brutgebiete der Vögel, die gesamte Nahrungskette der Tiere ist in Gefahr. Und selbst wenn die Tiere nicht das Öl am Körper kleben haben, so atmen sie die giftigen Dämpfe ein, wie die Wale.

Hurrikan-Saison beginnt

Gefahr droht auch von der beginnenden Hurrikan-Saison. Das könne man allerdings noch nicht voraussagen, sagt Helms. Möglich ist aber, dass das Öl nach Florida und über den Golfstrom weiter nach Europa gelangt.

Morgenjournal, 05.06.2010

Meeresbiologe Gerhard Herndl, Universität Wien - Er vertraut bei aller Dramatik des Geschehens auf die Regenerationskraft der Öko-Systeme und auf den Charakter des Öls als Naturprodukt. Ein Beitrag von

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Greenpeace