WERNER KMETITISCH
Opernabend - Live aus der Wiener Staatsoper
Ludwig van Beethoven: "Fidelio"
Mit Malin Byström (Leonore), David Butt Philip (Florestan), Christopher Maltman (Don Pizarro), Tareq Nazmi (Rocco), Kathrin Zukowski (Marzelline), Daniel Jenz (Jaquino), Simonas Strazdas (Don Fernando) u.a.
Chor und Orchester der Wiener Staatsoper; Dirigent: Franz Welser-Möst
(Live-Übertragung der Premiere aus der Wiener Staatsoper, in 5.1 Surround Sound)
16. Dezember 2025, 19:00
"Fidelio", Ludwig van Beethovens "Hohes Lied" auf die Gattenliebe - diese Oper stellt in mehrfacher Hinsicht etwas Singuläres dar. Es handelt sich dabei nicht nur um die einzige Oper des großen Symphonikers und Kammermusikers Beethoven, sondern auch um eines der wenigen Bühnenwerke aus der Periode zwischen Mozart und den frühen Romantikern Weber und Marschner, das internationale Bekanntheit erlangt hat.
Dabei hatte die Oper es anfänglich schwer, sich durchzusetzen. 1805, nach der Uraufführung im Theater an der Wien, hieß es: "Die Musik hat einige hübsche Stellen, aber sie ist weit entfernt, ein vollkommenes, ja ein gelungenes Werk zu sein", und 1806, nach der ersten Überarbeitung, vermeldete die Zeitung für die elegante Welt: "Es ist unbegreiflich, wie sich der Komponist entschließen konnte, dieses gehaltlose Machwerk mit der schönen Musik beleben zu wollen." Acht Jahre sollten danach vergehen, bis "Fidelio" wieder auf der Bühne erschien, stark überarbeitet, sowohl textlich als auch musikalisch: die zuerst ausladende Partitur war erheblich gekürzt worden - und diese Konzentration auf das Wesentliche hat dem Werk überaus gutgetan.
Es ist üblich geworden, die Versionen vor der Letztfassung als "Leonore" zu betiteln, bei der Uraufführung 1805 hat der Titel aber "Fidelio oder die eheliche Liebe" gelautet. 1803 hatte Beethoven mit der Komposition begonnen, in den folgenden beiden Jahren erfolgte der größte Teil der Arbeit an diesem Werk. Am 20. November 1805 ging die Uraufführung über die Bühne- vor einem halbleeren Theater an der Wien. Denn kurz davor war der kaiserliche Hof samt Adel und wohlhabenden Bürgern vor der herannahenden napoleonischen Armee geflohen. So fehlte zur Premiere das gewohnte Publikum, die erhoffte Resonanz blieb aus.
In einer zweiten Fassung wurde das Werk im März 1806 präsentiert - jetzt unter dem Titel "Leonore oder Der Triumph der ehelichen Liebe". Streitigkeiten mit dem Theater an der Wien veranlassten aber den Komponisten, die Oper zurückzuziehen. Und so dauerte es bis 1814, bis "Fidelio" in der heute bekannten dritten Version im Wiener Kärntnerthortheater zur Erstaufführung kam, jetzt endlich mit großem Erfolg.
Nach der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg und einem Jahrzehnt des Wiederaufbaus wurde die Wiener Staatsoper 1955 mit Beethovens "Fidelio" wiedereröffnet. Die bislang letzte "Fidelio"-Neuproduktion dieser Bühne ist im Beethoven-Jahr 1970, zum 200. Geburtstag des Komponisten, zuerst im Theater an der Wien, dann im Haus am Ring über die Bühne gegangen (Regie: Otto Schenk, Dirigent: Leonard Bernstein). Nach 55 Jahren folgt jetzt eine neue Inszenierung dieser singulären Oper - Franz Welser-Möst dirigiert, Regie führt Nikolaus Habjan.
Service
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Mehr dazu in oe1.ORF.at - 5.1
Sendereihe
Gestaltung
Playlist
Titel: Staatsoper live (L.van Beethoven: "Fidelio")
Länge: 75:00 min
Titel: Ansage Pausenbeitrag
Länge: 05:00 min
Titel: Absage Pausenbeitrag
Länge: 05:00 min
Titel: Staatsoper live (L.van Beethoven: "Fidelio")
Länge: 62:00 min
