Arbeiterkammer-Studie

Zu viele Jugendliche brechen Ausbildung ab

100.000 Jugendliche können in Österreich nach der Pflichtschule keinen weiteren Bildungsabschluss machen - und ihr Anteil bleibt seit Jahren gleich. Nach wie vor kommen sie aus den gleichen sozialen Schichten.

Zwei Studien hat die Arbeiterkammer erstellen lassen: Bei der ersten kommt heraus: fast 100.000 junge Menschen zwischen 15 und 24 hatten 2008 nach der Pflichtschule keine weiter Ausbildung, sagt AK-Bildungspolitik-Beauftragte Gabriele Schmid.

"Das ist jeder Zehnte in dieser Altersgruppe, keine kleine Zahl. Wichtig ist auch zu sagen, weil es in Österreich schwierig ist, weiterhin schwierig ist, kostenlos Abschlüsse nachzuholen, ist es auch in der Perspektive für diese Jugendlichen schwierig, selbst wenn sozusagen nach Jahren verzögerter Entwicklung, Pubertätsschwierigkeiten endlich den Kindern, den Jugendlichen der Knopf aufgeht, es wenig Möglichkeiten gibt das Versäumte nachzuholen."

Die meisten von ihnen kommen aus sozial schwachen Elternhäusern, fünfmal so viele wie aus bildungsnäheren Schichten. Wie viele dieser niedrigqualifizierten Eltern etwa Migrationshintergrund haben, geht aus der Studie allerdings nicht ganz eindeutig hervor.

Die Familie spielt eine besondere Rolle

Dafür erzählt eine zweite Erhebung, dass neben schlechten Schulbedingungen, mangelnder Betreuung durch Lehrer und kollektivem Schulschwänzen eben wieder der immer gleiche Faktor eine Rolle spielt, sagt AK-Bildungsexpertin Susanne Schöberl.

"Die Familie spielt eine sehr große Rolle, eben ob sie auch sozusagen dieses soziale Kapital hat, ob es ihr auch etwas Wert ist, die Bildung. Aber es kommt auch sehr darauf an wie Kinder und Eltern miteinander umgehen, auch das hat einen großen Einfluss auf die Bildungskariere der Jugendlichen."

Fazit: Die Arbeiterkammer fordert: Recht auf kostenloses Nachholen sämtlicher Abschlüsse bis zur Matura, und Gesamtschule und Ganztagsschule.