Geschäftsmann freigelassen

Krise mit Libyen beendet?

Die schier unendliche Krise zwischen der Schweiz und Libyen könnte ein Ende haben: Jener Schweizer Geschäftsmann, der seit fast vier Monaten in libyscher Gefangenschaft war, ist nun freigelassen worden. Libyens Machthaber Gaddafi hatte den Schweizer quasi als Geisel festgehalten, um sich für die vorübergehende Verhaftung seines Sohnes in Genf vor zwei Jahren zu rächen.

Morgenjournal, 11.06.2010

Visum fehlt noch

Dass der Schweizer Geschäftsmann Max Göldi ist frei, bestätigte sein Anwalt Salah Zahaf gegenüber dem Schweizer Fernsehen. Sobald Göldi ein Visum erhalte werde er ausreisen. Das Schweizer Außenministerium bestätigt die Freilassung.

Verhaftung unter Vorwand

Der Schweizer wurde mit einem anderen Landsmann seit fast zwei Jahren in Libyen festgehalten, offiziell wegen Verstößen gegen die Einreisebestimmungen. Während einer der beiden inzwischen nach Hause zurückkehren durfte, musste Göldi ins Gefängnis.

Skurrile diplomatische Krise

Hintergrund der Affäre ist die Rache von Libyens Staatschef Gaddafi für die kurzzeitige Verhaftung seines Sohnes Hannibal vor zwei Jahren in Genf. Der Gaddafi Sohn soll dort mit seiner Frau in einem Hotel zwei seiner Angestellten misshandelt haben. Die Folge war eine skurrile diplomatische Krise zwischen der Schweiz und Libyen.

Seltsame Drohungen

Trotz einer umstrittenen Entschuldigung des Schweizer Bundespräsidenten hielt Gaddafi nicht nur die beiden Schweizer in Libyen fest, sondern drohte der Schweiz mit dem Heiligen Krieg. Außerdem verlangte er von der UNO, die Schweiz "von der Landkarte zu streichen".

EU-Druck

Die Schweiz ließ ihrerseits die libysche Elite nicht mehr in den Schengenraum einreisen, ein Verbot, dass sie auf Druck der EU wieder aufheben musste. Noch immer ist offen, ob die Krise ein Ende hat. Noch hat Max Göldi kein Ausreise-Visum erhalten.