Öl, Erdgas und Kohle werden staatlich subventioniert
OECD: Fossile Energie zu billig
Die OECD, die Organisation für wirtschaftliche Entwicklung und Zusammenarbeit, plädiert dafür, die Fördergelder für fossile Brennstoffe abzuschaffen. Allein im Jahr 2008 sind weltweit über 500 Milliarden Euro an Subventionsgeldern in fossile Brennstoffe wie Erdöl und Erdgas geflossen. Die Abschaffung dieser Subventionen würde die Umwelt schützen und gleichzeitig die Staatshaushalte entlasten.
8. April 2017, 21:58
Mittagsjournal, 13.06.2010
557 Milliarden Euro für Öl, Gas und Kohle
Etwas für den Klimaschutz tun und gleichzeitig Sparen - laut OECD kein Widerspruch. Im Jahr 2008 hat die Weltwirtschaft den Verbrauch fossiler Brennstoffe wie Öl, Gas oder Kohle mit insgesamt 557 Milliarden Euro gefördert, so die OECD unter Berufung auf eine Studie der Internationalen Energieagentur.
Nationale Interessen
Oft stecken hinter diesen Fördermitteln nationale Interessen, um etwa die Treibstoffpreise für Konsumenten und Industrie niedrig zu halten. Laut der Studie gibt es die höchsten Subventionen im Iran und in Entwicklungsmärkten wie Indien und China.
Umweltschutz verhindert
Die OECD, die Organisation für wirtschaftliche Entwicklung und Zusammenarbeit, sieht in den Subventionen für fossile Brennstoffe einen verschwenderischen Gebrauch von Steuergeldern, gerade vor dem Hintergrund wirtschaftlicher Krisenzeiten. Außerdem, so die OECD, unterlaufen die Förderungen für Erdöl, Erdgas oder Kohle den Kampf gegen den Klimawandel. Gäbe es keine Subventionen für fossile Brennstoffe mehr, könnte man bis zum Jahr 2020 den Ausstoß klimaschädlicher Treibhausgase um sieben Prozent und den globalen Energiebedarf um sechs Prozent reduzieren, so die OECD.
G-20: Subventionen mittelfristig abschaffen
Dementsprechend haben die G-20, die zwanzig wichtigsten Industrie- und Schwellenländer, schon im Vorjahr den Plan geäußert, die Subventionen für fossile Energieträger mittelfristig abzuschaffen. Bis wann dieses Vorhaben letztlich umgesetzt ist, bleibt abzuwarten.