Ioan Holender verlässt die Wiener Staatsoper

Eine Ära geht zu Ende

Vor 19 Jahren hat Ioan Holender quasi als "Erbe" des plötzlich verstorbenen Eberhard Wächter das Amt als Direktors der Wiener Staatsoper angetreten. Kaum ein anderer Staatsoperndirektor war in den Medien so präsent wie er.

In den 19 Jahren seiner Amtszeit gab es kaum ein Thema zu dem er sich nicht zu Wort gemeldet hätte. Ob er nun Aktivitäten anderer Kultureinrichtungen kommentierte oder wechselnde Wahlempfehlungen für die jeweilige Regierungspartei abgab. In die Geschichte des Hauses wird er als längstdienender und vielleicht auch sparsamster Operndirektor eingehen.

Mittagsjournal, 14.06.2010

Beratervertrag mit New York

Vor seiner für Mittwoch angesetzten Abschluss-Pressekonferenz wird immer konkreter bekannt, wie der längst dienende Staatsoperndirektor aller Zeiten künftig seine Zeit abseits des geliebten Tennisplatzes verbringen wird. Im Interview mit dem Ö1 "Mittagsjournal" bestätigte er einen vorerst für zwei Jahre abgeschlossenen Beratervertrag mit der Metropolitan Opera in New York.

Zu seinem in den vergangenen Tagen diskutierten künftigen Engagement in Budapest sagte Holender in der Sendung: "Man hat an der Budapester Oper, wo ich schon bisher als Berater tätig war, Interesse an einer engeren Zusammenarbeit bekundet - das sind ungelegte Eier. Mit Sicherheit gehe ich nicht als dort weilender, dort wohnender geschäftsführender Operndirektor nach Budapest."

Ioan Holender und die Medien

In seiner Amtszeit spielten aber auch die Medien eine besondere Rolle. "Ich habe den Fehdehandschuh, den ein Journalist geworfen hat, immer freudig aufgenommen und mich diesem Duell gestellt. Gelernt habe ich das ein bisschen von den Salongesprächen des früheren Bundeskanzlers Kreiskys, die er wöchentlich mit Journalisten geführt hat", meint Holender.

Er selbst hat aber auch viele Dispute über die Medien ausgetragen. "Ich sehe das als Zusammenarbeit. Insbesondere in Wien, mit den Kulturkritikern, den Medien ist das ein permanentes Zusammen, Gegeneinander, Miteinander aber trotzdem immer wieder im Dienst der Sache."

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