Vier Millionen Euro an Steuern eingetrieben

"Aktion scharf" gegen Schwarzarbeit

Das Finanzministerium hat Schwarzarbeitern und Steuerhinterziehern den Kampf angesagt. In Zusammenarbeit mit Polizei und Krankenkassen sind im Rahmen einer viertägigen "Aktion scharf" 320 Baustellen kontrolliert worden. Weitere Schwerpunktaktionen sind möglich.

Abendjournal, 15.06.2010

Karin Goritschnigg

Vier Millionen Euro von Steuersündern

Einer von 14 Beschäftigten auf den heimischen Baustellen arbeitet illegal. Bei den Kontrollen in der letzten Woche wurden 317 der 1.560 kontrollierten Unternehmen beanstandet. Von den 4.106 kontrollierten Personen waren 297 illegal beschäftigt. Durch die Razzien konnten mehr als vier Millionen Euro an Steuern eingetrieben werden.

In- und Ausländer arbeiten "schwarz"

Mehr als zwei Drittel der aufgespürten Schwarzarbeiter stammen aus dem Ausland. Oft seien dies Asylwerber, die verbotenerweise parallel zur erhaltenen Grundversorgung arbeiten würden, sagt Herwig Heller, Experte der Betrugsbekämpfungsbehörde KIAB. Das restliche Drittel seien heimische Frühpensionisten, Notstandshilfe- und Arbeitslosengeldbezieher.

"Fairness gegnüber Steuerzahler"

Finanz-Staatssekretär Reinhold Lopatka (ÖVP) will auch in Zukunft verstärkt gegen Schwarzarbeit vorgehen, aus "Fairness gegenüber dem Steuerzahler". Auf dem Plan stehen Schwerpunktaktion in sensiblen Branchen wie Tourismus, Landwirtschaft und Glücksspiel. Das neue Glücksspielgesetz stelle die Rechtsgrundlage dar, um die illegalen Automaten in Österreich einziehen zu können.