Industrielle Methoden sparen Treibhausgas ein

Bremst intensive Landwirtschaft den Klimawandel?

Ein Lob auf die Intensive Landwirtschaft hört man selten, doch das Carnegie Institut an der Stanford Universität in Kalifornien kommt zum Schluss, dass Intensiv-Landwirtschaft die globale Erwärmung verlangsamt habe.

Wäge man Düngemittel, Pestizide und hochgezüchtete Hybride gegen Brandrodung und Flächenverbrauch ab, so hätten industrielle Methoden mehr Treibhausgase eingespart.

Konkret seien es seit 1961 600 Milliarden Tonnen CO2. Durch Ertragssteigerungen habe der Flächenbedarf global kaum zugenommen, obwohl die Produktion fast verdoppelt worden sei.

"Das stimmt natürlich auch für Europa. Wir haben z.B. in Österreich in den letzen hundert Jahren die Erträge der wichtigsten Kulturpflanzen um einen Faktor 5 gesteigert", meint Helmut Haberl vom Institut für soziale Ökologie der Universität Klagenfurt mit Sitz in Wien.

Die Studie rechne aber nicht alle Aspekte der Intensiv-Landwirtschaft ein, sondern lediglich die Treibhausgas-Bilanz, meint Haberl: "Es gibt viele andere Aspekte: wie Bodenerosion, die ganzen Umweltfolgen von Pestiziden und Düngemittel. All das berücksichtigt die Studie nicht." Damit sei sie auch kein allgemeiner Freispruch für Agrarintensivierung.