VKI und ARBÖ testen Autowerkstätten
Werkstättentest: Ein Drittel fällt durch
Viele Autowerkstätten sind nicht auf Pannen vorbereitet, einige kassieren ordentlich ab. Das hat ein Werkstättentest gezeigt, den der Verein für Konsumenteninformation gemeinsam mit dem ARBÖ durchgeführt hat. Mehr als ein Drittel der in Wien und Wien Umgebung getesteten Werkstätten hat den versteckten Fehler nicht gefunden.
8. April 2017, 21:58
Mittagsjournal, 23.06.2010
Karin Goritschnigg
Maximal 20 Minuten
Die Aufgabenstellung war simpel. Die Tester haben bei fünf unterschiedlichen Automarken die Sicherung des Antiblockiersystems manipuliert, sodass die entsprechende Kontrolllampe zu blinken begonnen hat. Ein guter Mechaniker hätte maximal 20 Minuten gebraucht, um den Fehler zu beheben, sagt Franz Floss vom Verein für Konsumenteninformation: "Das ist ein Fehler, den ein geschulter Mechaniker eigentlich im Interesse der Werkstatt und des Autofahrers finden müsste."
Planloses Vorgehen
Das war aber nicht bei allen Werkstätten der Fall. Sechs der fünfzehn getesteten sind gar nicht auf die Idee gekommen, die Sicherung zu kontrollieren, so Floss: "Sie sind oft nicht methodisch vorgegangen, sondern haben beispielsweise den Wagen auf eine Hebebühne gestellt, was absolut sinnlos ist."
Preise vergleichen
Bei jenen Werkstätten, die den Fehler beheben konnten, war der Preisunterschied enorm: Eine Werkstatt hat die Sicherung kostenlos ersetzt, die teuerste hat mehr als 80 Euro verlangt. Deshalb rät Leo Musil vom ARBÖ: "Vergleichen Sie Preise und schrecken Sie nicht davor zurück, mit der Werkstätte über den Preis zu verhandeln. Lassen Sie sich einen Kostenvoranschlag geben um zu wissen, was das kosten wird und Sie nicht nachher vor vollendete Tatsachen gestellt werden."
Seit 1. Juni ist übrigens eine neue EU-Richtlinie in Kraft. Autofahrer behalten ihre Garantie auch dann, wenn sie ihr Fahrzeug nicht in einer Markenwerkstatt reparieren lassen. Ein Preisvergleich zahlt sich also aus.