Rundum neu

Das Albertinum in Dresden

Dresden feiert heuer sich und seine Staatlichen Kunstsammlungen. Umgebaut sowie saniert wurden das Grüne Gewölbe, die Türckische Cammer und nun auch das Albertinum, das in der Barockstadt künftig der Moderne viel Platz bietet.

Sechs Jahre lang war das Haus geschlossen, mit Beginn dieser Woche hat das gleichsam runderneuerte Museum an der Elbe wieder für Besucher geöffnet.

Ein Tempel der Kunst

Lange Zeit war das ehemalige Zeughaus im Zentrum der Stadt ein Notquartier. Vollgepfercht mit Beständen aus den Depots anderer Museen. Aus der Interimslösung für beengt präsentierte Sammlungen ist ein Objekt geworden, für das dieser Tage gerne das Wort Kunsttempel bemüht wird.

Das Entree bilden dutzende Skulpturen aus der Antikensammlung. In einem abgedunkelten Raum stehen die Büsten und Figuren, die bis zum Ende des 18. Jahrhunderts entstanden sind, dicht nebeneinander und dezent beleuchtet hinter gewaltigen Glaswänden. In zwei Jahren sollen die ausgewählten Werke, von der Antike bis zum Barock, in ihre angestammten Räume, im Semperbau des Zwingers übersiedeln. Von den üppig bestückten Schaudepots führt der Weg in die helle neobarocke Gewölbehalle, wo für das Museum die Moderne beginnt. Großzügig sind Statuen der vergangen zwei Jahrhunderte aufgereiht, hier wird eine erlesene Serie inszeniert.

Skulpturen der Gegenwart dominieren den riesigen Innenhof, einst ein Parkplatz jetzt ein überdachtes Foyer mit Neonschriften, an den grauen, glatten Wänden und einer breiten Treppe, die an der Mitte einer der beiden Längsseiten angebracht ist.

In annähernd 20 Metern Höhe erstreckt sich das archetektonische Herzstück des Albertinums, die 75 Meter hohe Stahlkonstruktion, mit den zwei Stockwerken, scheint zu schweben. Getragen wird sie vom Aufzugsschacht und von unsichtbaren Pfeilern auf den beiden Stirnseiten des Hauses. Durch einen umlaufenden Spalt dringt Tageslicht ins Innere, untergebracht sind jetzt hier das Depot, sowie die Werkstätten.

Arche, nennen die Museumsleute das tonnenschwer Konstrukt und das mit gutem Grund. Bis August 2002, bis zum sogenannten Jahrhunderthochwasser war das Depot im Keller untergebracht. Vier Tage und vier Nächte hatte es gedauert bis die mehr als 20.000 Objekte vor dem stark ansteigende Hochwasser der Elbe gerettet waren. In Summe hat die Modernisierung des Albertinums 51 Millionen Euro gekostet

Service

Staatliche Kunstsammlungen Dresden - Albertinum