Mehr internationale Diplomatie
Großbritanniens neue Außenpolitik
Großbritannien will mehr Einfluss auf dem internationalen diplomatischen Parkett. Das gab der neue konservative Außenminister William Hague bekannt. Vor allem zu aufstrebenden Wirtschaftsnationen in Asien und Lateinamerika will man mehr Kontakt pflegen. Die EU bleibt das Stiefkind der britischen Außenpolitik.
8. April 2017, 21:58
Abendjournal, 1.7.2010
Kritik an Labour-Außenpolitik
Nach sieben Wochen im Amt ist der neue britische Außenminister William Hague fest entschlossen einen neuen - wie er es nennt - ehrgeizigen und klaren Weg in den außenpolitischen Beziehungen einzuschlagen. Hague wirft der Labour Vorgänger Regierung vor außenpolitisch versagt zu haben, dadurch habe sich der britische Einfluss in der Welt verringert.
Wirtschaftskontakte nach Asien und Lateinamerika
In den vergangenen Jahren habe Großbritannien unausgewogene kurzfristige Beziehungen zu neuen aufstrebenden Volkswirtschaften gepflegt, sagt der neue Außenminister. Die Briten wollen sich nun verstärkt um Asien und Lateinamerika bemühen. Intensiver Kontakt sieht Hague als ein Mittel um die britische Wirtschaft wieder in Schwung zu bringen.
Die ungeliebte EU
Die EU Skepsis der neuen Koalitionsregierung aus Konservativen und Liberaldemokraten ist unüberhörbar, die EU erwähnt Hague erst nach 20 Minuten in seiner Rede. Hague will mehr britische Interessensvertreter in Brüssel sehen, Großbritannien sei gemessen an seiner Einwohnerzahl in der Union unterrepräsentiert.
Deutschland und Frankreich bezeichnet er als entscheidende Partner, machte aber klar, dass der wichtigste Verbündete Großbritanniens weiterhin die USA seien. Diese Verbindung sei unverwüstlich, so der britische Außenminister.
Militärische Auslandseinsätze reduzieren
Wichtigstes außenpolitisches Ziel sei es, die britischen Truppen nach Hause zu holen. William Hague sagt, es sei klar, dass es nicht eine militärische Lösung allein geben werde, es sei auch ein politischer Prozess notwendig.
Großbritannien werde in den nächsten 20 Jahren in der Weltgemeinschaft vermutlich gefährlichere Zeiten erleben, aber auch außergewöhnliche Chancen haben, wenn es seine immer noch großen Vorzüge richtig einsetze, meint William Hague.
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