Studie zeigt große Unterschiede
Aufschwung in Mittel-und Osteuropa
Die mittel-, ost- und südosteuropäischen Länder erholen sich langsam von der Wirtschaftskrise. 2009 ist die Wirtschaft um 6 Prozent geschrumpft. In einer neuen Studie prognostiziert das Wiener Institut für Internationale Wirtschaftsvergleiche (WIIW) für dieses Jahr einen Aufschwung von einem Prozent.
8. April 2017, 21:58
Mittagsjournal, 08.07.2010
2011: 2,5 Prozent Wachstum
Im Schneckentempo zwar, aber doch stetig, nimmt die Wirtschaft in den mittel, ost- und südosteuropäischen Ländern an Fahrt auf. Nächstes Jahr soll das Wachstum im Durchschnitt bei 2,5 Prozent liegen, im Jahr darauf schon bei 3,5 Prozent. Getragen wird das Wachstum hauptsächlich von Exporten, sagt Vasily Astrow, einer der Studien-Autoren des WIIW.
Große Unterschiede
Nach wie vor gibt es unter den Ländern große Unterschiede: Am kräftigsten wird sich die Wirtschaft in den GUS-Staaten wie Russland, der Ukraine oder Weißrussland entwickeln. Hier wurden die Währungen abgewertet. Außerdem profitieren diese Länder von einer Erholung der weltweiten Rohstoffpreise vor allem bei Öl und Stahl.
Schwaches Wachstum
Am schwächsten sollen Lettland, Estland, Litauen und die südosteuropäischen Länder abschneiden, so die Studien-Autoren. Diese Länder haben fixe Wechselkurse und verfügen über nur wenige Industriebetriebe. Damit sind sie nicht konkurrenzfähig und können ihr Wirtschaftswachstum nicht mit Exporten ankurbeln.
Mehrere Herausforderungen
Alle mittel-, ost- und südosteuropäischen Länder sind aber mit mehreren Herausforderungen konfrontiert: Die Arbeitslosigkeit steige in den meisten Fällen weiter, außer in den GUS-Ländern, und die Budgetkonsolidierungen werden den Aufschwung dämpfen, sagt Astrow. Die Wirtschaftskrise war ein schwerer Rückschlag für diese Länder. Im Aufholprozess auf den EU-Durchschnitt bei der Wirtschaftsleistung haben sie bis zu zehn Jahre verloren.