Almwanderung statt Strandurlaub

Hitze: Ferien in Österreich

Je höher die Temperaturen, desto besser die Stimmung bei den heimischen Tourismusbetrieben. Die Hoteliers freuen sich derzeit über eine gute Nachfrage wie schon länger nicht mehr. Badesee statt Meeresstrand ist angesagt.

Mittagsjournal, 13.07.2010

Heimische Hotels gut ausgelastet

Warum nach Spanien, Griechenland oder in die Türkei fliegen, wenn es auch in Österreich deutlich über 30 Grad heiß ist? Diese Frage beantworten derzeit viele Urlauber mit einer Buchung in Österreich. Konkrete Zahlen liegen zwar noch nicht vor, Hotels und Pensionen seien in den kommenden Wochen aber sehr gut ausgelastet, sagt Petra Stolba, Chefin der Österreich-Werbung.

Almwanderung willkommene Abwechslung

"Profitieren werden die Seeregionen und der Alpenraum. Denn bei über 30 Grad Celsius ist eine Almwanderung eine willkommene Abwechslung zum Strandbad." Sommerfrische in Österreich ist derzeit besonders gefragt, das hebt auch die Stimmung unter den heimischen Hoteliers, erklärt Michaela Reiterer, Vorsitzende der Österreichischen Hoteliersvereinigung. "60 Prozent der befragten Hoteliers glauben, dass es besser wird. 20 Prozent glauben, dass es gleich ist wie im Vorjahr", so Reiterer.

Wetter und Umweltgewissen

Die Gäste entscheiden sich immer kurzfristiger, fast ein Viertel der Urlaube wird erst wenige Tage vor Reiseantritt gebucht, heißt es aus der Wirtschaftskammer. Vor allem Deutsche machen wieder Urlaub in Österreich, aber auch die Inlandsnachfrage ist stark gestiegen, sagt Michaela Reiterer. "Das Argument, ich habe nur woanders schönes Wetter, fällt im Moment weg. Das macht Lust auf Österreich. Ich denke, es kommt auch der Umweltgedanke dazu. Man müsse nicht immer wegfliegen, man hat es zu Hause ja auch sehr schön. Dazu kommt auch ein attraktives Schlechtwetter-Programm in Österreich", betont Reiterer.

Auf Sommermonate kommt es an

Die erfreuliche Buchungslage lässt schon jetzt auf eine gute Sommersaison hoffen, sagt Hans Schenner, Obmann der Sparte Tourismus in der Wirtschaftskammer: "Es geht hauptsächlich um die zwei Hauptsaisonmonate, Juli und August. Ein Absturz in dieser Zeit tut weh. Wenn es im Mai ein bisschen weniger Buchungen gibt, ist das im Gesamtergebnis nicht so aufregend." Doch auch im verregneten Mai ist die Zahl der Nächtigungen in Österreich um mehr als drei Prozent gestiegen. Deshalb hofft die Branche insgesamt auf ein besseres Ergebnis der Sommersaison als im Vorjahr.

Übersicht

  • Tourismus