ASFINAG spürt Wirtschaftsaufschwung

8. April 2017, 21:58

Plus von zehn Prozent

Das erste Halbjahr sei für die ASFINAG sehr erfreulich gewesen, sagt Vorstand Klaus Schierhackl. Das Lkw-Aufkommen habe um 6,5 Prozent zugenommen, was zu Mehrerlösung von rund zehn Prozent gegenüber dem Vorjahr geführt habe. Die Gesamtweinahmen aus der Lkw-Maut werden demnach von 900 Millionen auf rund eine Millarde Euro steigen.

Von Luftraumsperre profitiert

Als Hauptgrund für die Entwicklung nennt Schierhackl, dass sich die Wirtschaft wieder erholt. Die Industrie produziert wieder mehr Güter und diese werden wieder vermehrt mit Lkw transportiert. Aber auch der ausländische Lkw-Verkehr nimmt wieder zu. Die ASFINAG hat aber auch davon profitiert, dass der Luftraum während des Vulkanausbruchs in Island tagelang gesperrt war. In dieser Zeit wurden um ein Drittel mehr Autobusse auf den Autobahnen registriert. Auch beim Pkw-Verkehr sei ein Anstieg spürbar gewesen.

Verluste aber nicht wettgemacht

Dass die Mauteinnahmen wieder steigen, sei erfreulich und entspanne die finanzielle Situation der ASFINAG, sagt Schierhackl. Die gesamten Verluste, die die ASFINAG durch die Finanz- und Wirtschaftskrise erlitten habe, seien aber noch nicht wieder aufgeholt. Im Jahr 2009 habe es einen Rückgang um 15 Prozent gegeben, mit der heurigen Zunahme sei man auf dem Niveau von 2008.

Aufhebung des Baustopps im Herbst?

Aktuell hat die ASFINAG jetzt rund 11,8 Milliarden Euro Schulden. Die Mauterlöse werden unter anderem dafür verwendet, die Autobahnen zu sanieren. Den Finanzaufwand beziffert Schierhackl mit rund 350 Millionen Euro pro Jahr. Ob auch der Neubau von Projekten weitergeführt wird, ist noch nicht entschieden. Das werde in Abstimmung mit Verkehrsministerin Doris Bures (SPÖ) derzeit überprüft, sagt Schierhackl. Im Herbst soll dann bekannt gegeben werden, ob der derzeit geltende Zwischenstopp für neue Bauprojekte aufgehoben wird.

Die Zahlenn im Detail

Die Mauterlöse insgesamt verbesserten sich um 9,4 Prozent auf 789,2 Mio. Euro. Die Erlöse aus der Lkw-Maut stiegen im Jahresvergleich um 11,6 Prozent auf 508,4 Mio. Euro, gegenüber einem Minus um 15 Prozent im vergangenen Jahr.

Kräftig gestiegen sind die Mauteinnahmen im Halbjahr auf der Phyrn-Autobahn (A 9) mit plus 13,5 Prozent und auf der Südautobahn (A 11) mit plus 12,5 Prozent. Die Schnellstraßen und Autobahnen im Großraum Wien brachten Mehreinnahmen um 20,3 Prozent, rund 5 bis 6 Prozent davon sind auf die Eröffnung eines Teilstückes der A 5 zurückzuführen.

Die Vignetten-Einnahmen wuchsen im Halbjahr um 6,0 Prozent auf 216,1 Mio. Euro. Das Plus resultiere nur teilweise aus der Evaluierung, es wurden auch mehr Vignetten gekauft, so die Asfinag. Bei der Pkw-Sondermaut gab es ein Plus von 2,0 Prozent auf 53,7 Mio. Euro.