Konzertreihe Alte Musik mit dem Originalklangensemble Barucco: Musica Imperialis - Musik rund um Leopold I
Das Originalklangensemble Barucco bestreitet eine vierteilige Barockmusik-Reihe im RadioKulturhaus. Gespielt wird auf Originalinstrumenten, moderiert von Bernhard Trebuch.
21. August 2018, 21:46
Dass Vielfalt im RadioKulturhaus Platz findet, ist ein offenes Geheimnis. Alte Musik an vier Abenden von September bis Dezember vom Originalklangensemble Barucco vorgetragen ist neu. Es soll ein kräftiges Statement dafür sein, dass die historische Aufführungspraxis in Österreich ebenbürtig neben die aus romantischer Tradition heraus entstandene heimische Präsentation tritt.
1953 - Nikolaus Harnoncourt gründete das Ensemble Concentus Musicus Wien und begann damit von Österreich aus, neue Maßstäbe beim Herangehen an Partituren aus vergangenen Jahrhunderten zu setzen. Eine Bewegung, die langsam begann, aber nach einigen Jahrzehnten fixer Bestandteil des internationalen Konzertlebens geworden ist. Doch während Musiker/innen in Österreich zögernd diese schöne neue Welt erkunden und hauptsächlich für die Musik bis 1800 wissen, wie's geht, befinden sich Künstler/innen in anderen Länder auf der Überholspur. Die historisch informierte Aufführungspraxis hat vieler Orts schon längst ihren Eingang in die Spätklassik und Romantik, ja sogar ins beginnende 20. Jahrhundert gefunden.
Barucco verfolgt den anfänglichen Pioniergeist konsequent weiter. Das von Heinz Ferlesch und Andreas Helm gegründete Ensemble verfügt über den Qualitätsanspruch, die Spielfreude und die Offenheit, um etablierte Lösungen zu hinterfragen und neue Interpretationen zu wagen, die aus der Sicht des Consorts dem historischen Vorbild am nächsten kommen. Alter Wein in neuen Schläuchen? Nein. Dass Barucco auf authentischem Instrumentarium musiziert, ist selbstverständlich. Dass die leidenschaftlichen Musiker/innen viel Zeit dafür verwenden, sich mit dem historischen Umfeld, der Instrumentenwahl, Stimmung, Besetzung und den Tempi auseinander zu setzen, ist ein Gütesiegel.
Ab September können die Besucher/innen des RadioKulturhauses in diese Welt eintauchen und mit Barucco durch die Barockzeit reisen: Ausgehend von der "Musica Imperialis - Musik rund um Leopold I" werden Werke, die in Österreich während des Machtwechselns von Leopold I zu Joseph I, entstanden, vorgestellt. Zu hören sind Stücke der großen österreichischen Barockkomponisten wie Johann Joseph Fux, Johann Heinrich Schmelzer und Heinrich Ignaz Franz Biber. Das zehnköpfige Ensemble unter der Leitung des Oboisten Andreas Helm bringt die heute als Orchesterwerke bekannten Suiten wieder in ihrer kammermusikalischen Form zum Klingen. Als besonderes Highlight wird ein Claviorganum als Basso-Continuo-Instrument verwendet.
Im Oktober setzt eine kammermusikalische Besetzung den Zyklus mit "Eine musikalische Reise im Barock" von Italien über Österreich, Deutschland und Frankreich bis nach England fort. Im November steht in "1 plus 1" die Vielfalt der Kammermusik im Mittelpunkt, der Konzertabend im Dezember bietet mit Johann Sebastian Bachs "Weihnachtsoratorium" einen Höhepunkt der barocken Chor-Orchester-Literatur. Unter der Leitung von Heinz Ferlesch wird die Wiener Singakademie gemeinsam mit den Solisten Cornelia Horak, Gerda Lischka, Daniel Johannsen und Günter Haumer musizieren. Eingestimmt, informiert und begleitet werden die Zuhörer/innen
von Bernhard Trebuch.
Text: Barbara Ferlesch, Andreas Helm
Service
Konzertreihe Alte Musik mit dem Originalklangensemble Barucco: Musica Imperialis - Musik rund um Leopold I
Freitag, 24. September 2010
19:30 Uhr
Großer Sendesaal
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