Reparatur des Kühlsystems verzögert sich

ISS Raumstation: größte Panne in der Geschichte

Die Reparaturarbeiten an der internationalen Raumstation ISS können erst am Freitag begonnen werden. Der Defekt am Kühlsystem sollte schon vorher behoben werden, doch die Vorbereitungen benötigen noch Zeit. Die sechs Kosmonauten sind derzeit nicht in Gefahr. Die Temperaturen sind etwas erhöht, aber im normalen Bereich.

Abendjournal, 3.8.2010

Zwei Einsätze für Austausch

Die NASA spricht von der größten Panne in der zwölfjährigen Geschichte des Weltraumlabors ISS. Zwei Einsätze sind nötig um das defekte Kühlsystem wieder in Gang zu bringen. Im ersten Anlauf muss die fehlerhafte Pumpe abmontiert und durch eine neue Pumpe ersetzt werden. Das ist nicht ganz einfach, denn die Pumpe ist 355 kg schwer und an unzählige Leitungen angeschlossen.
Beim zweiten Einsatz soll die Pumpe dann angeschlossen und wieder in Betrieb genommen werden.

Überhitzung muss vermieden werden

Im Normalfall benötigen die Kosmonauten für solch einen Einsatz knapp zwei Wochen. Doch die Zeit drängt. Derzeit wird die komplette Raumstation lediglich von einer Pumpe gekühlt. Die Bordelektronik ist nicht voll funktionsfähig. Es wurden bereits zahlreiche Computer und Kommunikationsverbindungen abgeschaltet. Dadurch soll eine Überhitzung der funktionsfähigen Pumpe vermieden werden.

Extremtemperaturen würden Tod bedeuten

Die Temperaturen liegen noch im normalen Bereich. Fällt aber auch das zweite Kühlsystem aus, schweben die sechs Kosmonauten in akuter Lebensgefahr. Ohne Kühlsystem würden die Temperaturen auf der Sonnenseite der ISS bei 121Grad Celsius liegen. Auf der Schattenseite beträgt die Temperatur minus 157 Grad.

Simulation auf Erde war erfolgreich

Der Austausch der Pumpe wurde bereits im NASA-Labor in Houston simuliert. Choreografie und Ablauf seien positiv verlaufen, erklärt ein Sprecher. Am Freitag sollen zwei Astronauten mit der ersten Reparatur beginnen.