Explosion vor 65 Jahren
Nagasaki gedenkt der Atombombe
Die Bewohner von Nagasaki trauern am Montag um die Toten der Atombombenexplosion vor 65 Jahren. Drei Tage nach dem atomaren Angriff auf Hiroshima hat die US-Luftwaffe am 9. August 1945 eine Atombombe über der japanischen Hafenstadt gezündet. 75.000 Menschen starben sofort, weitere Zehntausende in den Jahren danach.
8. April 2017, 21:58
Sprengsatz mit Plutonium
Der B-29-Bomber trägt die Bombe mit dem Namen "Fat Man". Er hat mit einer Sprengkraft, die 22.000 Tonnen des herkömmlichen Sprengstoffs TNT entspricht, fast doppelt so viel Zerstörungspotential wie die Bombe "Little Boy", die drei Tage zuvor Hiroshima traf. Während "Little Boy" mit Uran-235 bestückt war, enthält "Fat Man" Plutonium.
Hafen statt Rüstungsfabrik
Die amerikanische Armee will eigentlich die Rüstungswerke in der Stadt Kokura auf der japanischen Insel Kyushu zerstören. Doch wegen schlechter Sicht fliegt die Besatzung des B-29-Bombers weiter nach Nagasaki. In der Hafenstadt wird die Atombombe über dicht besiedeltem Gebiet abgeworfen.
Zehn-, hunderttausende Tote
Die Bombe explodiert um 11 Uhr 02 Ortszeit 500 Meter über der Stadt. 75.000 Menschen in Nagasaki sind unmittelbar tot, zehntausende weitere sterben an den Spätfolgen. Exakte Angaben können weder über die Zahl der Todesopfer noch über jene der Verletzten und Überlebenden gemacht werden. Schätzungen zufolge sollen 140.000 Menschen bis Ende 1945 an den direkten Folgen der Atombombe gestorben sein. Das japanische Gesundheitsministerium zählt heute über 300.000 Menschen, die an den Langzeitfolgen der Atombomben von Hiroshima und Nagasaki verstorben sind.
Sechs Tage später kapituliert der japanische Kaiser Hirohito. Der Zweite Weltkrieg ist zu Ende.