Reparaturversuch gescheitert
Kühlsystem der ISS noch immer defekt
Das Kühlsystem der Internationalen Raumstation ist seit Tagen defekt - und der Reparaturversuch am Wochenende scheiterte. Die Astronauten der Internationalen Raumstation ISS konnten eine kaputte Pumpe nicht tauschen. Die Reparatur wurde verschoben.
8. April 2017, 21:58
Mehr als acht Stunden haben zwei Astronauten versucht, an der Außenseite der Internationalen Raumstation eine Pumpe des Kühlsystems auszutauschen - vergeblich; zudem ist ein weiteres Problem aufgetaucht: Ammoniak.
Es strömte während der Arbeiten im All unerwartet aus einem Ventil; laut US Raumfahrtbehörde NASA passierte das beim Entfernen der letzten von vier Leitungen. Die Astronauten mussten die Leitungen folglich wieder andocken und die eigentliche Reparaturarbeit unerledigt lassen.
Schwierige Reparatur und Kommunikationsproblem
Zwischenzeitlich bestand auch die Sorge, dass die giftige Kühlflüssigkeit auf ihre Raumanzüge geraten war. Heute zeigt sich bei der Problemaufarbeitung, dass es offenbar zudem Kommunikationsprobleme gab - das Team im All diskutiert mit jenem auf der Erde ein Missverständnis - ob es nun ein oder zwei Lecks gewesen seien.
Auch wenn es mit acht Stunden und drei Minuten die bisher längsten Arbeiten an der Internationalen Raumstation waren, sie wurden unvollendet abgebrochen: Die defekte Kühlpumpe ist noch an Ort und Stelle und nicht wie geplant ein 350 Kilogramm schweres Ersatzgerät.
Seit zehn Tagen defekt
Die Kühlanlage der ISS liegt bereits seit zehn Tagen im Argen: eines von zwei Kühlsysteme ist ausgefallen. Die Raumstation ist zwar mit zwei getrennten Kühlungen ausgestattet, doch versagt eine, kann die Elektronik an Bord nicht mehr auf vollen Touren laufen; die Geräte würden überhitzen.
Die Reparatur muss neuerlich in Angriff genommen werden, laut NASA frühestens am Mittwoch; und die NASA rechnet schon heute damit, dass es zumindest zwei Außenbordeinsätze dafür bedarf. In Gefahr ist die Besatzung - drei russische Kosmonauten, zwei US-Astronautinnen und ein US-Astronaut - wegen der Verzögerung angeblich nicht.
Service
NASA - ISS