Netrebkos Rückkehr nach Salzburg

Vor "Roméo et Juliette"-Premiere

Anna Netrebko ist zurück in Salzburg. Vor zwei Jahren hatte ihre Absage für die Premiere von Gounods Oper "Roméo und Juliette" für herbe Enttäuschung und Diskussionen über Starkult und Absagen von Opernstars im Allgemeinen gesorgt. Anna Netrebkos Grund war damals die Schwangerschaft mit ihrem Sohn.

Mittagsjournal, 09.08.2010

Heuer nimmt die russische Sopranistin die Rolle in der Wiederaufnahme der aufwändigen Produktion in der Felsenreitschule wahr. Wenn auch ihr Partner nicht wie damals Rolando Villazon ist. Premiere ist am 10. August 2010 in der Felsenreitschule.

Kulturjournal, 09.08.2010

Netrebko mit neuem Gesangspartner

Der Romeo dieser Produktion ist nicht mehr ihr ehemaliger Traumpartner Rolando Villazón, sondern der Pole Piotr Beczala, der in Salzburg schon als Prinz in der "Rusalka" Furore gemacht hat.

Netrebko streut ihrem Partner Rosen. Mit ihm hat sie schon viel gesungen, etwa die "Boheme" oder "Rigoletto" und mit ihm wird sie auch künftig viel singen, demnächst an der New Yorker Met- Netrebko betont, dass die Salzburger Produktion Teamwork sei - es brauche einen guten Romeo, um selbst eine gute Vorstellung bieten zu können. Es sei ein Vergnügen, mit Piotr Beczala zu singen, und ihre Stimmen würden gut zusammenpassen.

An der Grenze zum Kitsch

Am Pult des Mozarteum-Orchesters steht der franko-kanadische Dirigent Yannick Nézet-Séguin, die Inszenierung stammt vom Broadway-Regisseur Bartlett Sher und sieht bekanntlich auch so aus - mit großem Schauwert und wenig Tiefgang, ein bisschen an der Grenze zum Kitsch.

Sher hat bereits viele Tony-Preise erhalten, acht allein für seine Regie bei "South Pacific". Derzeit bereitet er die Uraufführung von "Frauen am Rande des Nervenzusammenbruchs" vor, nach dem gleichnamigen Film und unter Mitarbeit von Pedro Almodóvar.

"So toll wie immer"

Bei der Wiederaufnahme von "Roméo et Juliette" in Salzburg hat Sher kaum Änderungen des ursprünglichen Regiekonzepts gemacht. Durch die Mitwirkung von Anna und Piotr sei jedoch alles noch sublimer, sagt er: Piotr, der seinen ersten Romeo überhaupt entwickle und Anna, die schon viel Erfahrung mit der Rolle habe, aber so toll sei wie immer.

Salzburg sei ja sowieso ein toller Ort, an den man am liebsten jedes Jahr zurückkehre mit interessanten Projekten, schwärmt Netrebko. Es sei natürlich auch verrückt, weil man nach Salzburg unbedingt Ferien brauche - aber alles sei eben hier so interessant und großartig und man könne auch andere Produktionen und Konzerte sehen.

Service

tv.ORF.at - "Kulturmontag": Anna Netrebko
Salzburger Festspiele