Angelina Jolie ist "Salt"

8. April 2017, 21:58

Wenn man ein good girl ist, das auch als bad girl bestens durchgeht, wenn man in Blockbustern genauso überzeugen kann wie in anspruchsvollem Kino, dann kann man sich - wie im Fall von Angelina Jolie - in Hollywoods Finanzabteilungen nur beliebt machen: eine attraktive Hülle mit stets unberechenbarer Fülle, Sex-Symbol und sechsfache Mutter, Menschenrechts-Aktivistin und ein unfreiwilliger Bonus noch oben drauf: ein Privatleben von markantem Werbewert.

Mit Doppelleben und den Rollen, die man dabei spielen muss, kennt sich Angelina Jolie also aus, privat wie im Kino, so auch in ihrem neuen Film als vermeintliche CIA-Agentin Evelyn Salt, die sich als russische Spionin entpuppt.

Kalter Krieg

Oberstes Ziel: den russischen Präsidenten auf USA-Besuch töten, um so das Verhältnis zwischen den Supermächten wieder einmal gehörig durchzubeuteln. Regisseur Philipp Noyce führt seine Crew mitten in ein Szenario des Kalten Kriegs hinein, das dann noch um die Facetten eines islamistischen Terrors erweitert wird.

Feindbilder wollen eben gepflegt werden. Noyce schlägt zwar im Handlungsverlauf einige Haken, mehr als Ablenkungsmanöver von der insgesamt dürftigen Story sind das aber nicht. Speed rules!

Stunts selbst gemacht

Spätestens seit "Lara Croft" oder der Killerkomödie "Mr. and Mrs. Smith" weiß man, dass Angelina Jolie das Fitnessprogramm einer Actionpartie unter dem Motto "Leichen pflastern ihren Weg" locker durchziehen kann. Stunts dabei selbst zu machen sei Ehrensache, vor allem weil sie sich auf ein altbewährtes Team verlassen könne, meint Angelina Jolie.

Während ein James Bond selbst bei größter Gefahr für den Weltfrieden immer noch ein Augenzwinkern parat hat, kämpft sich Evelyn Salt verbissen durch das Nervenkostüm ihrer Gegner. Wer sich gar so ernst nimmt, den sollte man dann doch nicht allzu ernst nehmen.